Magenschleimhautentzündung (Gastritis) beim Hund – was tun?
Die schmerzhafte Magenschleimhautentzündung beim Hund, auch Gastritis genannt, ist ein häufig vorkommendes Krankheitsbild und hat viele verschiedene Ursachen und Symptome.
INHALTSVERZEICHNIS:
- Magenschleimhautentzündung beim Hund – was bedeutet das?
- Symptome einer Magenschleimhautentzündung beim Hund
- Wegen Magenschleimhautentzündung / Gastritis zum Tierarzt?
- Kosten für die Gastritis-Behandlung beim Tierarzt
- Ursachen einer Magenschleimhautentzündung beim Hund
- Was bei einer Magenschleimhautentzündung füttern?
- Hausmittel gegen eine Magenschleimhautentzündung beim Hund
Magenschleimhautentzündung beim Hund – was bedeutet das?
Die Mediziner unterscheiden zwischen einer akuten, also kurzfristig auftretenden Gastritis und einer chronischen, also langfristig und wiederholt auftretenden Gastritis. Wenn die akute Gastritis beim Hund nicht behandelt wird und ausheilt, kann sich eine chronische Gastritis daraus entwickeln, die man nur lindern, aber nicht mehr ganz ausheilen kann.
Zusätzlich zur akuten und chronischen Form, wird eine Gastritis beim Hund noch in folgende 4 verschiedene Typen aufgeteilt:
Typ A
Durch eine Autoimmun-Erkrankung ausgelöst, greifen die körpereigenen Antikörper die Magenschleimhaut an. Dadurch steigt der PH-Wert an und als Folge davon kommt es zu einer Erhöhung der Magensäure, die letztendlich die Magenwände angreift.
Typ B
Bei diesem Typ handelt es sich um den häufigsten Auslöser der Schleimhautentzündung beim Hund. Ursache sind hierfür Helicobacter Bakterien, die sich im Magen ansiedeln und dort Magengeschwüre und auch Magenkrebs auslösen können.
Typ C
Hierbei wird die Gastritis beim Hund durch chemische Inhaltsstoffe von Medikamenten hervorgerufen. Besonders häufig treten Beschwerden nach der Behandlung mit Schmerzmitteln, Kortison und Antibiotika auf.
Typ D
Dieser Typ fasst alle anderen Auslöser einer Schleimhautentzündung beim Hund zusammen, wie z.B. Ernährungsfehler, verschluckte Fremdkörper, psychische Probleme, etc.
Ohne Behandlung kann eine Magenschleimhautentzündung beim Hund gefährlich werden. Dann kann es wegen seinem Durchfall und Erbrechen, zu einem bedrohlichen Flüssigkeitsverlust, bis hin zur lebensgefährlichen Dehydration kommen.
Eine weitere ernste Gefahr bilden die durch eine Gastritis entstehenden Magengeschwüre. Diese können zu inneren Blutungen, bis hin zu einem tödlichen Magenwand-Durchbruch führen, wobei der Mageninhalt in die Bauchhöhle gelangt.
Symptome einer Magenschleimhautentzündung beim Hund
Bei einer akuten Magenschleimhautentzündung erbricht sich der Hund in kurzer Zeit häufig und mit starkem Speichelfluss. Außerdem leidet er unter Durchfall und Bauchschmerzen.
Bei der chronischen Magenschleimhautentzündung erbricht er sich täglich ab und zu. Im Erbrochenen findet sich Schleim und Galle und manchmal auch Blut. Der Hund leidet an Appetitlosigkeit und verliert an Gewicht.
Weitere Symptome für Magenschleimhautentzündung beim Hund sind:
Antriebslosigkeit
Wegen der Bauchschmerzen ist das Allgemeinbefinden stark beeinträchtigt und deshalb mag der Hund sich nicht mehr viel bewegen. Er wirkt schlapp und lustlos und zeigt ein erhöhtes Ruhe- und Schlafbedürfnis.
Appetitlosigkeit
Die intelligenten Hunde verbinden schnell ihre Übelkeit und ihre Bauchschmerzen mit dem vorher gefressenen Futter. Deshalb fressen sie jetzt weniger oder gar nichts mehr. Es kann auch sein, Dass Dein Hund sein Futter verweigert aber Leckerlis frisst.
Blut im Kot
Der Hund setzt sehr dunklen bis schwarzen Kot ab. Die dunkle Farbe kommt durch verdautes Blut aus dem Magen zustande.
Durst
Hunde mit einer Gastritis haben ein erhöhtes Durstgefühl und verlangen somit häufiger Wasser.
Erbrechen
Häufiges Erbrechen ist das typische Symptom einer Gastritis beim Hund. Besonders morgens ist das Erbrochene mit Schleim, seltener mit Blut vermischt. Hund erbricht gelb (darüber haben wir einen Extra-Bericht geschrieben). Hier handelt es sich um gelbe Gallensekrete, die erbrochen werden.
Gras fressen
Der Hund frisst wegen seiner Übelkeit vermehrt Gras, manchmal kommt es auch dazu, dass der Hund Erde frisst.
Magenschmerzen
Wenn Dein pelziger Freund nach dem Essen unruhig hin und her läuft und häufig seine Liegeplätze wechselt, ist das meist ein Zeichen dafür, dass er unter Magenschmerzen leidet. Dabei kann er noch winseln und mit den Zähnen knirschen. Ein weiteres Zeichen ist die Druckempfindlichkeit am Bauch.
Du kannst Magen- und Darmgeräusche hören und fühlst eine angespannte und verhärtete Muskulatur in der Bauchregion.
Mundgeruch
Ein starker und unangenehmer Mundgeruch kann ebenfalls ein Anzeichen für eine Gastritis beim Hund sein.
Sodbrennen
Gelangt Magensäure in die Speiseröhre, entsteht schmerzhaftes Sodbrennen beim Hund. Leidet Dein Hund an Sodbrennen, dann wird er häufig schmatzen, gähnen, schlucken und an seinem Brustkorb lecken, um so dieses unangenehme Gefühl loszuwerden.
Wegen Magenschleimhautentzündung / Gastritis zum Tierarzt?
Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Hund eine Magenschleimhautentzündung hat, dann solltest Du unbedingt mit ihm eine Tierarztpraxis aufsuchen. Dort wird der Tierarzt durch gründliche Untersuchungen eine genaue Diagnose stellen können.
Folgende Untersuchungen können notwendig sein:
Danach wird der Tierarzt die Magenschleimhautentzündung beim Hund behandeln. Er wird ihm Medikamente verschreiben und eine Diät verordnen.
Medikamente, die häufig eingesetzt werden:
Da die Einnahme dieser Medikamente wieder zu Erbrechen führen könnte, werden sie meistens mit einer Spritze injiziert. Alternativ können ggf. auch natürliche Entzündungshemmer für Hunde helfen.
Kosten für die Gastritis-Behandlung beim Tierarzt
Je nach Größe des Hundes und je nach benötigter Behandlung können die Tierarztkosten sehr unterschiedlich sein. Eine schnell geheilte akute Gastritis schlägt mit ca. 100 Euro zu Buche.
Eine unter Umständen lebenslänglich benötigte Therapie, bei einer chronisch gewordenen Gastritis, kann dagegen um einiges teurer werden.
Ein kranker Hund kann schnell für hohe Tierarzt-Rechnungen sorgen, darum solltest Du Dir überlegen, evtl. eine Hunde-Krankenversicherung abzuschließen. Mit einem kleinen monatlichen Beitrag kannst Du so für eine größtmögliche Kostenübernahme im Krankheitsfall sorgen.
Ursachen einer Magenschleimhautentzündung beim Hund
Folgende Ursachen können eine Gastritis beim Hund auslösen:
Ernährungsbedingte Gastritis
Ungeeignetes Futter ist oft der Auslöser einer Futterunverträglichkeit und daraufhin einer Magenschleimhautentzündung. Auch eine Umstellung auf eine andere Hundefuttermarke kann bei einem empfindlichen Tier schon zu einer Gastritis führen.
Bei einem Spaziergang aufgenommenes schlechtes, verdorbenes Futter oder das Fressen von Schnee, kann ebenfalls der Auslöser einer Gastritis sein.
Fremdkörper
Verschluckte unverdauliche Fremdkörper könnten sich im Magen festgesetzt haben, weil sie nicht weiter transportiert werden können und sind nun der Auslöser einer Gastritis.
Infektionen
Auch Infektionen mit Viren und/oder Bakterien gehören zu den Auslösern einer Gastritis beim Hund. Besonders unter Verdacht steht das Bakterium Helicobacter-Pylori und das Staupevirus. Diese sollen heftige Entzündungen der Magenschleimhaut auslösen.
Medikamente
Dauerhaft eingenommene Medikamente, darunter besonders Schmerzmittel, können der Magenschleimhaut zusetzen und zu Entzündungen führen. Bei Schmerzmitteln sollte immer auch ein Magenschutzmittel dazu gegeben werden.
Säureblocker, sogenannte Protonenpumpenhemmer verringern zwar die Magensäure und lindern so die Symptome, beseitigen aber nicht die Ursache der Entzündung. Eine ständige Verringerung der für die Verdauung wichtigen Magensäure, führt dann wieder zu neuen, anderen Verdauungskrankheiten.
Auch Gaben von Antibiotika sind gefährlich für die Gesundheit Deines Hundes. Antibiotika tötet, wie der Name schon sagt, alle Bakterien – nicht nur die schlechten. Das führt zu einer allgemeinen Schwächung seines Immunsystems.
Parasitenbefall
Ein Parasitenbefall im Magen-Darm-Bereich gehört zu den häufigsten Gründen, aus denen eine Schleimhautentzündung entstehen kann. Verschiedene Würmer und Giardien sind hier oft beteiligt.
Psychische Probleme
Besonders sensible Hunde reagieren sehr stark auf stressige Situationen. Bei der Anschaffung eines Zweit-Hundes oder beim Verlust einer Bezugsperson entsteht starker Stress, wodurch sich dann eine Gastritis entwickeln kann.
Vergiftung
Wenn der Hund Giftpflanzen gefressen hat, kann es aufgrund der Vergiftung auch zu einer Magenschleimhautentzündung kommen.
Was bei einer Magenschleimhautentzündung füttern?
Bei Verdacht auf eine Magenschleimhautentzündung sollte der Hund zunächst für 24 Stunden fasten und nur Wasser trinken. Er sollte in dieser Zeit nichts fressen. Wasser muss ihm aber ständig zur Verfügung stehen.
Nach der Futterpause sollte Dein Hund kleine Portionen Schonkost in Form von leicht verdaulichem Futter bekommen. Ein Anti-Schling-Napf sorgt dafür, dass er langsam frisst.
Besonders geeignet ist jetzt eine leicht gesalzene Fleisch- oder Gemüsebrühe. Auch Reis, Kartoffelbrei und Haferflockenbrei sind leicht verdaulich und besänftigen den gereizten Magen.
TIPP: Du könntest Deinem Hund jetzt auch mal etwas Leckeres und Magenfreundliches kochen. Z.B. einen Brei aus gleichen Anteilen von Kartoffeln, Möhren und Zucchini. Die Gemüsesorten in wenig Wasser weichkochen, etwas salzen und dann pürieren. Noch mehr Rezepte findest Du hier! Es sollten zusätzlich natürliche Entzündungshemmer verabreicht werden.
Es werden im Fachhandel auch gute Fertig-Schonkost-Gerichte für Hunde angeboten, die Magenprobleme haben.
Eine Umstellung auf das gesunde BARFEN könnte auch eine gute Möglichkeit sein, die Magenschleimhautentzündung beim Hund zu lindern und zu heilen. Über das BARFEN haben wir hier einen ausführlichen Bericht für Dich geschrieben.
Dein Hund sollte jetzt kein Trockenfutter zum Fressen bekommen, keine Leckerlis und auch keinerlei Zitrusfrüchte. Auf fettige Nahrungsmittel, Knochen und Milcherzeugnisse muss ebenfalls verzichtet werden. Beim Gassi gehen solltest Du außerdem darauf achten, dass Dein Hund kein Wasser aus Pfützen trinkt und auch kein Gras frisst.
Hausmittel gegen eine Magenschleimhautentzündung beim Hund
Wenn Du die Magenschleimhautentzündung beim Hund natürlich behandeln möchtest, helfen Dir die nachstehenden Empfehlungen:
Apfelessig
Mit viel Wasser verdünnter Apfelessig in seinem Trinknapf, hilft Deinem Hund beim natürlichen Auskurieren einer Gastritis.
Heilerde
Die gute alte Heilerde wirkt sanft und zuverlässig bei Gastritis, denn sie bindet die überschüssige Magensäure, die dann auf natürlichem Weg ausgeschieden wird.
Honig
Die vom Sodbrennen gereizte Speiseröhre wird durch die Gabe von Honig beruhigt. Gib Deinem Hund einfach etwas Honig, zusammen mit einem geriebenen Apfel. Wenn Du etwas Honig unter seine Schonkost mischst, wird sie ihm gleich noch besser schmecken.
Tee
Die Gabe von Kamillenblüten-Tee und/oder Melissen-Tee wirkt bei Gastritis beruhigend auf die Magenschleimhaut. Wenn Dein Hund den Tee nicht so trinken mag, könntest Du ihn auch unter sein Futter mischen.
Ulmenrinde
Ulmenrinden-Pulver hat sich bei Magenproblemen beim Hund bewährt. Die Ulmenrinde beinhaltet viele gesunde Vitamine und Mineralien und ist reich an Ballaststoffen und Rohfasern. Diese Rohfasern legen sich wie ein schützender Film über die gereizte Magenschleimhaut und helfen so bei dem Heilungsprozess.
Wärme
Eine Wärmflasche auf dem Bauch wirkt krampflösend und hilft nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei unserem Hund. Du könntest z.B. ein Kirschkernkissen auf eine angenehm warme Temperatur erhitzen und auf seinen Bauch legen.
TIPP: Hier findest Du weitere natürliche Entzündungshemmende Mittel!