Mein Hund läuft unruhig durch die Wohnung

Mein Hund läuft unruhig durch die Wohnung – Grund zur Sorge?

Dein Hund läuft unruhig durch die Wohnung hin und her? Dieses Verhalten kann harmlose aber auch krankhafte Ursachen haben. Wenn dieses Verhalten nur gelegentlich auftritt und nur von kurzer Dauer ist, dann besteht kein Grund zur Sorge.

Anders sieht es aus, wenn Dein Hund ständig unruhig ist und ruhelos umherläuft. Im folgenden Beitrag erläutern wir Dir die häufigsten Gründe für dieses Verhalten und geben Dir hilfreiche Tipps, wie Du Deinen Hund beruhigen kannst.

INHALTSVERZEICHNIS:

Ursachen warum Dein Hund unruhig durch die Wohnung läuft

Ursachen, warum Dein Hund unruhig durch die Wohnung läuft

Unruhe beim Hund kann viele Gründe haben, darunter so harmlose wie z.B. die läufige Hündin von nebenan. Es kann aber auch eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken, die behandelt werden muss. Wir haben die häufigsten Ursachen für Dich in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet:

Angst

Ein ängstlicher Hund läuft unruhig in der Wohnung herum, ist nervös, hechelt stark, wird in einigen Fällen inkontinent und kann sogar aggressiv werden. Da Hunde sehr feinfühlig sind, spüren sie genau wenn Du ängstlich oder nervös bist. Deine Angst und Nervosität überträgt sich dann auf Deinen Hund, sodass dann auch Dein Hund angst hat.

Auslöser von Angstzuständen beim Hund:

  • Die Trennung von geliebten Menschen oder Tieren
  • Ein Umzug in eine neue Umgebung
  • Ungewohnte und laute Geräusche, wie z.B. Gewitter oder Feuerwerk
  • Furcht vor anderen Tieren oder Artgenossen
  • Zunehmendes Alter mit physischen und psychischen Krankheiten

Demenz

Ältere Hunde leiden oft (bis zu 50 %) an psychischen Krankheiten, wie z.B. Demenz, Alzheimer, etc. Sie werden vergesslich, orientierungslos, inkontinent und ängstlich. Das kann soweit gehen, dass die Hundesenioren sich in der Wohnung nicht mehr zurecht finden. Sie können auch plötzlich nachtaktiv werden und immerzu hin und her laufen.

Häufige Anzeichen für eine Demenz beim Hund:

  • Tagsüber schläft er und nachts ist er wach. Der Hund läuft nachts in der Wohnung herum und winselt dabei.
  • Der Hund wirkt verwirrt, starrt ins Leere und verläuft sich sogar in der Wohnung, z.B. hinter dem Sofa. Dort muss er dann abgeholt werden, weil er alleine nicht mehr heraus findet.
  • Futternapf und Trinknapf werden nicht mehr gefunden.

Hyperaktivität

Einige Hunderassen neigen zur Hyperaktivität, wie z.B. Schäferhunde und Jagdhunde. Sie haben eine Menge überschüssiger Energie, auch nach mehreren langen Spaziergängen am Tag.

Das Ergebnis bei ungenügender körperlicher Betätigung ist das unruhige Umherlaufen in der Wohnung. Ein Grund für eine Hyperaktivität beim Hund kann falsches Futter mit zu viel Zucker und einem zu hohem Kohlenhydrat-Anteil sein.

Instinktives Verhalten

Dieses Schutzverhalten sieht man häufig bei Doggen-Arten, seltener bei kleinen Hunderassen.

Schlechte Erfahrungen

Wenn Dein Hund viele schlimme Erlebnisse in seiner Vergangenheit erleben musste, dann könnte er ein Trauma entwickelt haben. Dadurch ist er verunsichert und weiß nicht, wie er Situationen einschätzen muss und wie er sich verhalten soll. All das kann dazu führen, dass Dein Hund ruhelos durch die Wohnung läuft.

In manchen Fällen hilft dann nur der Einsatz eines Tierpsychologen oder eines erfahrenen Tiertrainers, der dann mit viel Geduld das Trauma zusammen mit Deinem Hund und Dir aufarbeitet.

Schmerzhafte Krankheiten

Das unruhige Umherlaufen gehört zu den typischen Symptomen bei folgenden Krankheiten und wird durch die starken Schmerzen ausgelöst:

Arthritis

Diese chronische Gelenkentzündung ist sehr schmerzhaft und hindert den Hund daran, sich hinzulegen oder aufzustehen. Aus diesem Grund läuft er lieber unruhig hin und her. Eine Arthritis beim Hund erkennst Du außerdem an seinem steifen Gang und an den geschwollenen Gelenken.

Mit Medikamenten lässt sich diese unheilbare Krankheit gut behandeln. Vielleicht solltest Du Deinem pelzigen Freund auch ein gelenkschonendes orthopädisches Hundebett kaufen, damit seine Schmerzen gelindert werden. 

Magendrehung

Bei dieser ernsten Erkrankung, die häufig große Hunderassen befällt, verdreht sich der Magen um die eigene Längsachse. Erkennen kann man eine Magendrehung beim Hund am aufgeblähten Bauch, am Zittern und Würgen.

Der Hund hat starke Schmerzen und muss sofort zum Tierarzt gebracht werden. Unbehandelt endet eine Magendrehung häufig tödlich.

Sehstörungen

Auch Hunde sehen mit zunehmendem Alter immer schlechter. Aus diesem Grund kann es zu einer Orientierungslosigkeit kommen und Dein Hund läuft dann unruhig durch die Wohnung. Wenn Du folgende Verhaltensweisen bemerkst, solltest Du mit Deinem Hund zum Tierarzt gehen.

Anzeichen einer beginnenden Erblindung beim Hund:

Stress

Immer wenn der Alltags-Rhythmus Deines Hundes gestört wird, bedeutet das Stress für ihn. Starker Stress kann ebenfalls dazu führen, dass Dein Hund unruhig durch die Wohnung läuft.

Häufige Stressauslöser beim Hund:

  • Aufkommende Unwetter, wie z.B. Gewitter, Stürme, etc.
  • Silvester-Feuerwerk
  • Laute und unbekannte Geräusche
  • Trennungen von geliebten Menschen oder Tieren
  • Anstehender Tierarztbesuch
  • Fremde Tiere in seinem Revier
  • Cushing-Syndrom, eine Gehirnerkrankung bei der zu viel Cortisol (Stresshormon) gebildet wird.

Ungestillte Bedürfnisse

Viele ungestillte Bedürfnisse, Sehnsüchte und Triebe können ebenfalls dazu führen, dass Dein Hund unruhig im Haus hin und her läuft.

Häufige Bedürfnisse vom Hund:

  • Sexualtrieb, z.B. wenn der Rüde eine läufige Hündin wittert
  • Harndrang oder plötzlicher Durchfall, so dass der Hund schnell nach draußen muss
  • Sehnsucht nach seinem Herrchen oder seinem Lieblingsspielzeug, wenn diese nicht in der Wohnung sind
  • Fehlende Aufmerksamkeit und ausgefallene Kuschel-Einheiten
  • Starker Durst oder Hunger
Wie kann ich meinen Hund beruhigen, wenn er aufgeregt durch die Wohnung läuft?

Tipps – wie Du Deinen Hund schnell wieder beruhigen kannst

Wenn Dein Hund unruhig ist, dann solltest Du versuchen die Ursache dafür herauszufinden. Zwinge Dich selbst, ganz ruhig zu sein und zeige Deinem Hund auf diese Weise, dass alles in Ordnung ist und kein Grund zur Unruhe und Besorgnis besteht.

Hat Dein Hund z.B. Angst vor Gewitter, dann könntest Du die Türen und Fenster schließen, damit er den Donner nur noch gedämpft hören kann und den Blitz durch die zugezogenen Vorhänge nicht so grell sehen kann. Lass ihn bei Gewitter nicht alleine, bleibe bei ihm und spiele etwas mit ihm. Zeige selber keine Angst vor dem Gewitter und tu so, als wäre ein Gewitter das Normalste von der Welt.

ACHTUNG: Du darfst Deinen Hund nicht wegen seiner Unruhe bedauern. Wenn Du das tust, bestärkst Du ihn nur in seiner Angst und Unsicherheit.

Bei den meisten Hunden reicht es schon, wenn man ihnen Nähe und Geborgenheit vermittelt. Beschäftige Dich intensiv mit Deinem Hund und sieh dabei nicht auf die Uhr. Zeig Deinem pelzigen Freund, dass Du ihn liebst und dass Du auf ihn aufpassen wirst. Fordere ihn mit ausgiebigen Spaziergängen und mit anspruchsvollen Spielen und sorge so für angemessene körperliche und geistige Beschäftigung für Deinen Hund!

Bei ängstlichen und dementen Hunden vermeidest Du laute Geräusche. Es gibt z.B. Nachtlichter, die für etwas Licht sorgen und so dem Hund ein wenig mehr Sicherheit vermitteln. Ein fester Platz für seine Decke oder sein Körbchen und ein fester Platz, wo er seinen Trink- und Futternapf findet, signalisiert Deinem Hund Sicherheit. Diese Plätze sollten möglichst ruhig gelegen sein, wo nicht ständig jemand vorbeigeht.

Vielen Hunden hat schon eine kleine Hundehütte in der Wohnung geholfen, damit sie nicht mehr ruhelos durch die Wohnung wandern. Es ist ein abgekapselter und sicherer Rückzugsort für die Hunde, wo es ihnen besser gelingt, zur Ruhe zu kommen.