Einfach eine gute Bindung zum Hund aufbauen

Bindung zum Hund aufbauen & stärken – viele Tipps + 7 Übungen

Du solltest unbedingt eine enge Bindung zum Hund aufbauen. Denn je stärker dieses unsichtbare Band zwischen Dir und Deinem Hund ist, um so entspannter kommt Ihr mit alltäglichen, aber auch mit stressigen Situationen klar. Es ist nicht schwer ein inniges Verhältnis voller Vertrauen zum Hund aufzubauen, dazu benötigt es lediglich Zuneigung, Respekt und Mitgefühl.

INHALTSVERZEICHNIS:

Wie kann man die Bindung zu Hunden stärken?

Warum es so wichtig ist, eine starke Bindung zum Hund aufzubauen

Wenn es zwischen Dir und Deinem Hund keine vertrauensvolle Bindung gibt, beeinflusst das Euer gesamtes Zusammenleben und es wird immer wieder zu Problemen und Missverständnissen kommen.

Ein Hund, der keine Bindung und kein Vertrauen zu seinem Menschen aufbauen kann, wird nicht selten aggressiv und damit schnell zur Gefahr. Besteht aber eine starke und vertrauensvolle Bindung zwischen Euch, dann erhält Dein Hund ein größeres Selbstvertrauen und er reagiert mit bedingungsloser Zuneigung und Gehorsamkeit.

Besonders in stressigen Situationen, wie z.B. bei einem Stadtbummel, bei Begegnungen mit unangenehmen Artgenossen, Tieren oder Menschen, beim Tierarztbesuch, etc. ist es wichtig, dass Dein Hund Dir vertraut und Deinen Anweisungen gehorcht.

Vertrauensaufbau bei Hunden

Woran Du eine gute Bindung zum Hund erkennen kannst

Ob Dein Hund Dir vertraut und Ihr eine gute und feste Bindung zueinander aufbauen konntet, kannst Du ganz einfach an folgenden Reaktionen erkennen:

  • Dein Hund ist anhänglich, sucht Deine Nähe und Körperkontakt, wie z.B. Kopf auf Deinen Schoß legen.
  • Dein Hund bleibt für Stunden alleine zu Hause und ist dabei völlig entspannt. Freudiges Entgegenkommen und Begrüßung wenn Du wieder nach Hause kommst.
  • Sein Spielzeug lässt er sich bereitwillig und ohne Protest von Dir wegnehmen.
  • Er wartet geduldig auf sein Futter und Du kannst ihm den Futternapf ohne Probleme wegnehmen.
  • Beim Gassigehen wartet er geduldig vor der Tür bis es losgeht, er lässt sich gerne anleinen und geht neben Dir mit lockerer Leine. Auch ohne Leine bleibt er in Deiner Nähe und hält immer Blickkontakt.
  • Klingelt es an der Tür, dann bleibt Dein Hund gelassen auf seinem Platz, bellt nicht und begrüßt den Besuch erst nach Deiner Erlaubnis.
  • Beim Rückruf kommt Dein Hund ohne Umwege sofort zu Dir.
  • In Gefahrensituationen läuft Dein Hund nicht weg, sondern er sucht Schutz zwischen Deinen Beinen.

ACHTUNG: Auch wenn Dein Hund nicht bei allen Punkten so reagiert wie beschrieben, heißt das noch nicht, dass Ihr keine gute Bindung zueinander habt und er Dir nicht vertraut. Vielleicht ist Dein Hund nur sehr verspielt oder energiegeladen. Besonders in Gefahrensituationen kann der Hund in Panik geraten und ganz anders reagieren.

Tue das nicht, wenn Du das Vertrauen Deines Hundes nicht verlieren möchtest

4 Fehler die dazu führen können, dass Dein Hund Dir nicht vertraut

Dein Hund baut keine Bindung auf und vertraut Dir nicht? Das kann nur zwei Gründe haben. Entweder konnte er noch kein Vertrauen und keine Bindung zu Dir aufbauen und braucht noch Zeit, oder er hat seine Bindung und sein Vertrauen zu Dir verloren.

Bei einem Welpen ist es einfacher und schneller möglich, eine gute Bindung aufzubauen als bei einem erwachsenen Hund, der vielleicht schon schlechte Erfahrungen mit Menschen machen musste. Besonders bei Hunden aus dem Tierschutz, die vernachlässigt wurden und Gewalt erfahren mussten, brauchst Du evtl. sehr viel Geduld um eine vertrauensvolle Bindung herzustellen.

Folgende 4 Fehler solltest Du unbedingt vermeiden:

Den Hund mit Gewalt erziehen

Begegnest Du Deinem Hund mit Strenge oder gar Gewalt, dann wird er Angst vor Dir haben, aber kein Vertrauen zu Dir aufbauen. Hunde brauchen zwar klare Regeln und Strukturen im Alltag, aber eine starke Bindung kommt nicht durch strenge Erziehung zustande, sondern durch gegenseitige Zuneigung und Vertrauen.

Darüber, wie Du Deinen Hund ohne Strenge richtig erziehst, haben wir einige Hundeerziehung-Beiträge für Dich geschrieben, z.B.:

Körpersprache vom Hund falsch deuten

Wenn Du es zulässt, dass Dein Hund von Menschen oder anderen Hunden bedrängt wird, dann leidet sein Vertrauen darunter. Dein Hund zeigt Dir durch seine Körperhaltung ganz deutlich wenn er sich unwohl fühlt und Deinen Schutz braucht, z.B. duckt er sich, knurrt oder schnappt sogar zu.

Du kannst auch an der Körpersprache Deines Hundes erkennen, ob er sich wohlfühlt, wenn Du ihn streichelst. Mag er Deine Liebkosungen, dann streckt er sich Dir zum Streicheln entgegen. Fühlt er sich nicht wohl dabei, dann wird er steif und wendet sich mehr oder weniger von Dir ab.

Falsche Belohnungen

Nur mit Leckerlis oder Futter wirst Du keine bessere Bindung zum Hund aufbauen können. Dazu benötigt es mehr. Leckerlis sind eine sinnvolle Belohnung beim Training, aber wichtiger für eine gute Bindung sind intensive Beschäftigungen, gemeinsame Spiele, Ausflüge in die Natur und generell Aufmerksamkeit.

Dem Hund alles durchgehen lassen

Du kannst weder mit Gewalt, noch mit Verwöhnung eine starke Bindung zum Hund aufbauen. Hunde brauchen klare Regeln und Strukturen. Setzt Du Deinem Hund keine sinnvollen Grenzen und muss er keine Regeln einhalten, dann wird er Dich als Rudelführer nicht anerkennen und der Hund baut keine Bindung zu Dir auf.

Übungen zur Bindungsstärkung zwischen Mensch und Hund

5 wichtige Voraussetzungen für eine enge Mensch-Hund-Bindung

Um eine feste Bindung zum Hund aufzubauen, sollten folgende 5 Voraussetzungen erfüllt sein:

Hund akzeptieren

Jeder Hund hat einen einzigartigen Charakter und Du solltest ihn so akzeptieren, wie er ist. Nur so kann sich eine gute Bindung entwickeln. Beobachte Deinen Hund und versuche sein Verhalten zu verstehen, damit Du ihm in schwierigen Situationen helfen kannst.

Liebe und Verständnis

Hunde brauchen zum Bindungsaufbau Zuneigung und Verständnis. Außer Kuscheleinheiten solltest Du Deinem Hund auch mit Freundlichkeit begegnen. Das heißt, dass Du seinen Blickkontakt häufig erwiderst und freundlich mit ihm sprichst.

Deine Zuneigung zeigst Du ihm auch, wenn Du ihm ein Leckerli als Belohnung für ein Spiel oder eine Trainingseinheit zusteckst. Natürlich bleibst Du auch dann freundlich und verständnisvoll, wenn er beim Training nicht alles verstanden hat.

Strukturierter Alltag

Ein ruhiger und stressfreier Tagesablauf mit festen Futterzeiten, regelmäßigen Gassi- und Spaziergängen und Spiel- und Kuscheleinheiten tragen dazu bei, dass Dein Hund sich in Sicherheit wiegt und eine Bindung zu Dir aufbauen kann.

Verlässlichkeit und Konsequenz

Du solltest Deinem Hund das Gefühl vermitteln, dass er sich in jeder Situation auf Dich verlassen kann. Als Rudelführer solltest Du ihn keine Unsicherheit spüren lassen, sondern Dich stets konsequent und souverän verhalten, damit Dein Hund Vertrauen zu Dir aufbauen kann. Erkennt Dich Dein Hund als Rudelführer an, wird er sich Dir gerne unterordnen und Dir treu und gehorsam sein.

Zeit einplanen

Um eine starke Bindung zum Hund aufzubauen braucht es einige Zeit. Nur mit Verständnis und Geduld lässt sich Vertrauen aufbauen. Ist Dein Hund gerade erst bei Dir eingezogen, dann solltest Du zum gegenseitigen Kennenlernen ein paar Tage Urlaub nehmen, damit Du Dich ausgiebig nur mit ihm beschäftigen kannst.

Diese Voraussetzungen müssen für eine gute Bindung zwischen Mensch und Hund erfüllt werden

7 Übungen & Tipps um die Bindung zum Hund zu stärken

Eine enge Bindung zum Hund aufbauen, ist besonders bei einem älteren und/oder ängstlichen Hund nicht immer einfach. Aber mit viel Geduld und Liebe schaffst auch Du es, dass Dein Hund Dir vertraut.

Die Mensch-Hund-Bindung kann nicht erzwungen werden, sondern entsteht ganz nebenbei durch die alltäglichen gemeinsamen Erlebnisse bei Spaziergängen, Kuschel- und Streicheleinheiten und durch Spiele, die Euch beiden Spaß machen.

Wenn es mit der Bindung zwischen Euch gar nicht klappen will, dann solltest Du Dir Hilfe in einer Hundeschule oder bei einem Profi-Hundetrainer suchen.

Übungen und Tipps, wie Du eine starke Bindung zum Hund aufbauen kannst:

Blickkontakt

Sieht Dein Hund Dich freiwillig an, dann erwidere diesen Blick immer mit einem freundlichen Lob oder einem Lächeln. Besonders wenn Ihr draußen unterwegs seid, durch ein kurzes Spiel. Dieses Belohnen durch Aufmerksamkeit wird dazu führen, dass Dein Hund ein Verbundenheitsgefühl zu Dir entwickelt, sich freut und Dich immer wieder ansehen wird.

So kannst Du den Blickkontakt mit einem sogenannten Clicker üben:

Du hältst den Clicker in der Hand und wartest, bis Dein Hund Dich ansieht. In dem Moment gibst Du mit dem Clicker das Click-Signal und Deinem Hund sofort ein Leckerli. Dein Hund wird schnell begreifen, dass er Dich beim Click-Signal ansehen soll und dafür ein Leckerli bekommt.

Grenzen setzen

Damit Dein Hund Dich als fähigen und vorhersehbaren Rudelführer akzeptiert, benötigt er feste Strukturen und Regeln, damit er sich bei Dir sicher fühlen kann. Brichst Du immer wieder diese festgelegten Regeln und bist nicht konsequent, dann wird er Dich nicht respektieren und nicht gehorchen.

Dein Hund wird Dich immer wieder auf die Probe stellen, ob die Regeln noch für ihn gelten oder nicht und ob Du noch immer als Rudelführer geeignet bist. Wenn Du konsequent bei der einmal aufgestellten Regel bleibst, dann wirst Du für Deinen Hund vorhersehbar und er fühlt sich bei Dir sicher.

Dein Hund versteht nur klare und vor allem kurze Anweisungen, die Du ruhig und bestimmt vortragen solltest. Dabei ist es von Vorteil, wenn Deine Körperhaltung zur Anweisung passt. Bei einem ruhigen, aber bestimmten „Nein“ stehst Du am besten auf und siehst ihm fest in die Augen, damit Dein Hund die Anweisung akzeptiert.

Handfütterung

Wenn Du Deinen Hund aus der Hand fütterst, stärkt das die Bindung zwischen Euch. Du trägst das Futter in einem Futterbeutel bei Dir und belohnst Deinen Hund, wenn er eine Übung oder einen Befehl gut ausgeführt hat.

Körpersprache verstehen

Um Deinen Hund zu verstehen, solltest Du Dich mit der Körpersprache vom Hund beschäftigen. Kannst Du nämlich seine Körpersprache deuten, kommt es zu weniger Missverständnissen zwischen Euch.

Beobachte Deinen Hund in verschiedenen Situationen:

  • Wie benimmt er sich wenn er gefüttert werden will?
  • Wie reagiert er in unangenehmen Situationen?
  • Wie drückt er seine Freude aus?
  • Wie versucht er mit Dir zu kommunizieren?

Nach einiger Zeit wirst Du seine Körpersprache und auch seine Verhaltensweisen richtig deuten können und das wird zu einer guten Bindung zwischen Euch führen.

Kuscheleinheiten

Wölfe, die im Rudel leben, drücken ihre Zuneigung gegenseitig durch das sogenannte Kontaktliegen aus. Das heißt: Sie liegen dicht aneinandergeschmiegt zusammen.

Was unter Wölfen klappt, führt auch in der Mensch-Hund-Beziehung zu einer stärkeren Bindung. Lege Dich einfach für einige Zeit zu Deinem Hund und kuschle mit ihm, denn dabei soll Oxytocin, ein Bindungshormon bei ihm ausgeschüttet werden, welches eine Bindung fördert.

Schutz bieten

Du solltest Deinem Hund immer respektvoll und freundlich begegnen. Mit Gewalt, Wut und Wankelmütigkeit wirst Du keine gute Bindung zum Hund aufbauen können.

Zeige ihm besonders in Situationen, in denen Dein Hund Angst hat, dass er sich auf Dich verlassen kann. Stelle Dich dann schützend vor ihn, oder führe ihn ruhig aus der bedrohlichen Situation, aber bemitleide ihn nicht. Mitleid wäre kontraproduktiv, da es seine Angst noch bestärken würde.

Du kannst sein Vertrauen durch folgende Übung stärken:

Beim Spazierengehen an der Leine achtest Du darauf, dass Dein Hund nicht vor Dir läuft. Denn ein Hund der vorne läuft, übernimmt die Führung.

Dein Hund soll neben Dir oder hinter Dir laufen. Dadurch lernt er, dass Du der Führer bist und Du auch ohne seine Hilfe mit gefährlichen Situationen klar kommst. Das gibt dem Hund Sicherheit und Vertrauen. Hier erfährst Du mehr zum Thema Leinenführigkeit trainieren!

Spiel und Spaß

Gemeinsames Spielen fördert die Hund-Mensch-Bindung und macht jedem Hund Spaß. Finde heraus, welches sein Lieblingsspiel ist:

Apportieren

Besonders gerne wird Dein Hund einen Futterdummy apportieren, in dem Leckerlis stecken. Du wirfst oder versteckst den Futterdummy und wenn Dein Hund ihn Dir zurück bringt, öffnest Du den Futterdummy und gibst ihm daraus ein Leckerli.

Suchspiele mit Nasenarbeit

Auch bei diesem Spiel geht es um Leckerlis. Du könntest ein paar Leckerlis beim Gassigehen ins Gras werfen und Dein Hund darf danach suchen und dann fressen. Bei schlechtem Wetter könntest Du in Deiner Wohnung einen waschbaren Schnüffelteppich mit Leckerlis befüllen und Deinen Hund damit beschäftigen.

Schwimmen

Du könntest mit Deinem Hund ans Meer oder an einen See fahren und dann zusammen mit ihm schwimmen gehen. Nicht alle Hunde mögen es zu schwimmen, aber die meisten Hunde lieben es.

Strecken laufen

Die meisten Hunde lieben es auch, wenn sie mal längere Strecken laufen können. Du könntest mit Deinem Hund zusammen joggen gehen. Um die Hände beim Laufen frei zu haben und trotzdem den Hund an der Leine zu führen, könntest Du Dir eine elastische Jogging-Hunde-Leine anschaffen.

Diese Leine federt plötzliche Richtungsänderungen zuverlässig ab, ohne dass Du Dein Gleichgewicht verlierst. Oder Du übst mit ihm das Nebenherlaufen wenn Du Fahrrad fährst. Dafür gibt es im Handel spezielle Fahrrad-Abstands-Führungsleinen zu bestellen, die am Fahrrad befestigt werden.

Dadurch wird z.B. auch ein ruckartiges Ziehen vom Hund abgefedert. Ihr beiden könntet Euch dabei richtig auspowern und Du nebenbei eine bessere Bindung zum Hund aufbauen.

Tricks üben

Du solltest unbedingt Deinem Hund Tricks beibringen. Er wird dadurch Erfolgserlebnisse haben, die sein Selbstbewusstsein stärken. Durch die intensive Beschäftigung mit ihm, wird er sich ebenso enger an Dich binden.

TIPP: Möchtest Du mehr zum Thema Bindung und Vertrauensaufbau erfahren? Dann findest Du hier eine günstige Online-Hundeschule, zur Förderung einer engen und vertrauensvollen Beziehung, zwischen Dir und Deinem Hund!

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