Arthritis Symptome und Hausmittel

Arthritis beim Hund (akute Gelenkentzündung) – das hilft!

Eine Arthritis kann durch Infektionen ausgelöst werden, wenn sich z.B. Erreger im Gelenk einnisten. Aber auch durch das körpereigene Immunsystem kann es zu einer Arthritis kommen. Hier wird der Knorpel als Fremdkörper angesehen und vom Immunsystem bekämpft und zerstört.

INHALTSVERZEICHNIS:

Arthritis beim Hund – was ist das eigentlich?

Bei einer Arthritis handelt es sich um eine entzündliche Gelenkerkrankung eines oder mehrerer Gelenke, die sehr schmerzhaft für den Hund sein kann.Man unterscheidet zwischen einer infektiösen Arthritis, einer nicht infektiösen Arthritis und einer immunbedingten Arthritis beim Hund.

Zu der immunbedingten Arthritis zählt auch die rheumatoide Arthritis die, wenn davon mehrere Gelenke betroffen sind, Polyarthritis genannt wird. Bei allen Formen kommt es zu einer Gelenkentzündung beim Hund.

Das Gelenk fühlt sich sehr warm an, schwillt unter Schmerzen an und der Hund nimmt eine Schonhaltung ein, um das betroffene Gelenk zu entlasten. Durch diese Fehlhaltung kann es zu einer Überlastung der anderen Gelenke kommen und dadurch könnten Gelenkschädigungen auftreten, die im Verlauf dann zu einer Arthrose führen können.

ACHTUNG: Eine Arthritis (Gelenkentzündung) darf nicht mit einer Arthrose (Gelenkverschleiß) verwechselt werden. Über die Arthrose beim Hund haben wir einen ausführlichen Extra-Bericht für Dich geschrieben.

Welche Symptome & Probleme treten bei Arthritis beim Hund auf?

Je nachdem, um welche Form einer Arthritis es sich handelt, sind die Symptome auch unterschiedlich. Fieber tritt meistens nur bei einer infektiösen Arthritis beim Hund auf.

Folgende Arthritis-Symptome können bei allen Formen auftreten:

In allen Fällen ist eine Arthritis für den Hund sehr schmerzhaft und zwar während der Bewegung und auch im Ruhezustand. Wenn Du diese Symptome bei Deinem Hund wiedererkennst, dann solltest Du umgehend einen Tierarzt aufsuchen, damit schnellstens eine Diagnose gestellt und mit einer Therapie begonnen werden kann.

Welche Ursachen eine Arthritis beim Hund auslösen können

Es gibt verschiedenen Ursachen, die eine Arthritis auslösen können. In folgender Zusammenfassung haben wir alle Auslöser für Dich aufgelistet, die eine Gelenkentzündung beim Hund nach sich ziehen können:

Auslöser einer infektiösen Arthritis

Bei einer offenen Wunde durch Verletzung, einer Biss- oder Stichwunde können Keime, Bakterien oder Krankheitserreger durch die Haut in den Körper eindringen, die dann eine Gelenkentzündung beim Hund hervorrufen. 

Zum Beispiel kann eine Zecke durch ihren Biss Borreliose-Erreger übertragen. Oder eine Sandmücke überträgt nach ihrem Stich Leishmaniose-Erreger. Beide Erreger können dafür sorgen, dass sich Gelenke bei Deines Hundes entzünden.

Auslöser einer nicht-infektiösen Arthritis

Bei der nicht-infektiösen Arthritis dringen keine Krankheitserreger, Bakterien oder Keime ein, sondern hier ist die Ursache eine stumpfe Verletzung ohne eine offene Wunde.

Ein Unfall, ein Sturz, ein Umknicken der Pfote, eine Quetschung oder Zerrung des Gelenks, etc. können das Gelenk derart schädigen, dass kleine Knorpelteile in das umliegende Gewebe gelangen. Daraus kann sich ein Gelenkerguss mit einer Gelenkentzündung bilden.

Eine weitere Ursache für die nicht-infektiöse Arthritis kann starkes Übergewicht oder Hunde-Leistungssport mit extremer Belastung der Gelenke sein.

Auch eine bestehende Arthrose, also ein Gelenkverschleiß beim Hund, kann durch die Abnutzung und ständige Reizung zu einer nicht-infektiösen Arthritis führen. Über das Thema Arthrose beim Hund haben wir für Dich einen ganz ausführlichen Extra-Bericht geschrieben.

Auslöser einer immunbedingten Arthritis

Bei dieser Fehlfunktion des Immunsystems wird der eigene Knorpel im Gelenk angegriffen. Warum das passiert, kann die Wissenschaft zur Zeit noch nicht genau erklären. Es wird vermutet, dass Bakterienrückstände nach einer abgeklungenen Gelenkentzündung diese Auto-Immun-Reaktion beim Hund auslösen könnten. 

Bei der chronischen rheumatoiden Arthritis sind meist mehrere Gelenke davon betroffen. Bei mehreren Gelenkentzündungen spricht man dann von einer Polyarthritis.

Diagnose einer Arthritis beim Hund

So stellt der Tierarzt die Diagnose: Zuerst wird der Tierarzt Dich nach Deinen Beobachtungen befragen, z.B. welche Symptome Dein Hund wann zeigt. Außerdem wird er Deinen Hund gründlich untersuchen und dabei seine Gelenke auf Steifheit, Schmerzen, Schwellungen und auch auf knirschende Geräusche prüfen.

Ein erfahrener Tierarzt kann eine Arthritis beim Hund bereits an seinen äußeren Symptomen erkennen. Trotzdem sind für eine genaue Diagnose noch einige Untersuchungen fällig. Damit Du weißt, welche Kosten evtl. auf Dich zu kommen, haben wir für Dich eine Tierarzt-Kosten Tabelle angefertigt.

Blutuntersuchung

Um rheumatische Erkrankungen festzustellen, wird das Blut auf Entzündungswerte untersucht.

Gelenkspiegelung

In einigen Fällen ist eine Gelenkspiegelung, auch Arthroskopie genannt, erforderlich. Der Arzt eröffnet das Gelenk und untersucht es mit Hilfe einer kleinen Kamera.

Laboruntersuchungen

Blutuntersuchung, Gelenkflüssigkeits-Analyse, etc.

Punktion

Um die Gelenkflüssigkeit, auch Synovia genannt, zu untersuchen wird der Tierarzt mit einer Nadel eine Probe davon entnehmen. Die Punktion der Gelenkflüssigkeit wird meist unter Vollnarkose durchgeführt.

Röntgenaufnahme

Um eine Arthrose auszuschließen wird der Tierarzt evtl. Röntgenbilder des betroffenen Gelenks anfertigen.

Wie der Tierarzt eine Arthritis Behandlung durchführen kann

Die Behandlung wird von der jeweiligen Art der Arthritis, der Schwere, dem Zeitpunkt der Diagnose und der Ursache abhängen. Eine Arthrose löst heftige Gelenkschmerzen aus und das Hauptziel der Arthrose Behandlung beim Hund, ist seine Schmerzfreiheit zu erreichen.

Über das Thema Gelenkschmerzen beim Hund haben wir für Dich einen ausführlichen Extra-Bericht geschrieben.

Bei einer chronischen rheumatoiden Arthritis ist eine Heilung nicht mehr möglich. Trotzdem kann mit den geeigneten Medikamenten Schmerzfreiheit und eine gute Lebensqualität für den Hund gewährleistet werden. 

Amputation

Bei besonders schweren Verläufen einer Arthritis kann es nötig sein, eine Amputation des betroffenen Gelenks vorzunehmen.

Antibiotika

Um die Bakterien zu bekämpfen, die eine infektiöse Arthritis auslösen können, wird der Tierarzt Antibiotika für den Hund verschreiben.

Gelenkspülung nach Gelenkpunktion

Dieses Verfahren wird bei einer infektiösen Arthritis angewandt, um Bakterien und evtl. vorhandene Knorpelstückchen mit einer sterilen Lösung herauszuspülen.

Gelenkversteifung

Wenn das Gelenk schon sehr angegriffen ist und daraus bleibende Schäden entstanden sind, wird evtl. eine Operation zur Gelenkversteifung durchgeführt werden müssen.

Magenschutzmittel

Da die verschriebenen Antibiotika und auch die Schmerzmittel den Verdauungstrakt des Hundes angreifen, wird zusätzlich noch ein Magenschutzmittel verschrieben.

Schmerzmittel

Da eine Arthritis sehr schmerzhaft ist, wird der Tierarzt die Schmerzen lindern wollen und Schmerzmittel für den Hund verschreiben.

Hausmittel gegen Arthritis beim Hund

Ergänzend zur verordneten Therapie vom Tierarzt kannst Du ebenfalls viele Dinge für Deinem Hund tun, um ihm zu helfen:

Gelenkpulver Nahrungsergänzung

Die einfachste Lösung ist das Beimischen von Gelenkpulver für Hunde, zum Hundefutter. Dieses Nahrungsergänzungsmittel enthält 100% natürliche Inhaltsstoffe und hat schon bei vielen Hunden Wunder bewirkt.

Gelenktabletten

Du könntest Deinem Hund zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel füttern. Hier sind besonders die Gelenktabletten für Hunde zu empfehlen. Darin enthalten sind alle Nährstoffe, die seinen Bewegungsapparat natürlich unterstützen, z.B. Bierhefe, Grünlippmuschel, Teufelskralle, Vitamine, etc.

Grünlippmuschel

Grünlippmuscheln enthalten Antioxidantien, Mineralien und Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken. Außerdem enthalten sie große Mengen an Glucosamin und Chondroitin, die in der Lage sind, das geschädigte Knorpelgewebe zu regenerieren und die Gelenke so zu stärken. 

Im Handel gibt es spezielles Grünlippmuschelpulver für Hunde, welches Du ganz einfach unter sein Futter mischen kannst.

Hundemantel

Besonders bei nassem und kaltem Wetter solltest Du Deinen Hund mit Gelenkschmerzen warm halten. Bei einer Arthritis schützt Du Deinen Hund beim Gassigehen am besten mit einem wasserdichten Hundemantel vor Kälte und Nässe.

Orthopädisches Hundebett

Dein Hund ruht und schläft fast 3/4 des Tages. Aus diesem Grund ist ein bequemer und gelenkschonender Ruheplatz besonders beim arthritiskranken Hund wichtig. Es gibt sehr gute orthopädische Hundebetten zu kaufen. Besonders bequem und gelenkschonend ist das orthopädische Memory-Schaum-Hundebett.

Omega-3-Fettsäuren

Besonders wichtig für den Hund mit Arthritis sind Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.

Besonders konzentriert findet man sie in kaltgepresstem Lachsöl für Hunde, welches aus norwegischem Atlantik-Lachs hergestellt wird. Aber auch ein kaltgepresstes Bio-Leinöl für Hunde weist einen sehr hohen Omega-3-Fettsäuren Gehalt auf. Leinöl kann ebenfalls Gelenkschmerzen beim Hund lindern.

Quark-Wickel

Bei einer Gelenkentzündung beim Hund Hausmittel anwenden? Aber ja! Der altbewährte Quark-Wickel kühlt und lindert auf einfache und natürliche Art die Arthritisschmerzen beim Hund.

Du nimmst ein sauberes Tuch und streichst mittig den kalten Quark darauf. Dabei ist es ganz egal ob es Sahne- oder Magerquark ist. Dann klappst Du das Tuch so zusammen, dass sich der Quark in der inneren Mitte des Tuchs befindet.

Hundepfote mit dem Quark-Umschlag einwickeln und damit dieser nicht verrutschen kann, wickelst Du noch etwas Klarsichtfolie darum. Du könntest auch mehrfach verwendbare Kühlpads bestellen, wenn Dir so ein Quark-Wickel zu viel Arbeit macht. Diese praktischen Kompressen kannst Du kalt und/oder warm verwenden.

Teufelskralle

Eine unterstützende Wirkung bei Arthritis beim Hund wird auch der Teufelskrallenwurzel nachgesagt. Sie besitzt eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung. Auch bei einer Gelenk- und Muskelsteifheit wird sie zur Förderung der Beweglichkeit eingesetzt. 

Die Afrikanische Teufelskralle für Hunde kannst Du in Pulverform bestellen und ganz einfach unter das Hundefutter mischen.

Weihrauch

Seit ca. 6000 Jahren wird Weihrauch in der ayurvedischen Medizin zur Linderung von Arthritis-Schmerzen genutzt. Die ätherischen Öle des Weihrauchs fördern eine natürliche Gelenkfunktion und lindern Gelenkentzündungen. Es gibt Weihrauchkapseln für Hunde zu kaufen, die von Tierärzten entwickelt wurden.

Hilfreiche Tipps bei einer Gelenkentzündung beim Hund

Apportier-Spiele vermeiden

Das abrupte Stoppen vom schnellen Lauf ist sehr schädlich für die Gelenke vom Hund. Apportier-Spiele sollten zukünftig lieber nicht mehr gespielt werden.

Ausgewogene Ernährung

Gerade bei ein Arthritis ist es besonders wichtig, dass Dein Hund mit allen Nährstoffen versorgt wird, die er braucht. Hast Du schon einmal über das artgerechte Barfen nachgedacht? Über dieses Thema haben wir einen ausführlichen Extra-Bericht für Dich geschrieben.

Im Handel gibt es sehr gutes Hunde-Futter mit speziellen Nährstoffen zu kaufen, welches sich positiv auf Knorpel und Gelenke auswirken kann.

Hier kannst Du Dir günstige Futterproben von verschiedenen Herstellern anfordern. Dafür musst Du nur einige Fragen nach dem Alter, Rasse, Vorlieben beim Futter, Krankheiten, etc. beantworten und daraufhin schickt man Dir genau auf Deinen Hund abgestimmte Futterproben zu. Vielleicht findest Du so das Lieblingsfutter für Deinen Hund.

Bewegung

Trotz der Arthrose muss Dein Hund in moderater Bewegung bleiben. Keine langen Wanderungen mehr, dafür häufiger kleine Gassi Runden.

Gewichtskontrolle

Jedes Pfund zu viel an Gewicht ist Gift für die Hundegelenke. Die richtige Fütterung hilft Deinem Hund seine schlanke Figur zu behalten oder wieder zu bekommen. Wir haben für Dich ganz viele leckere Rezepte gesammelt, wenn Du Hundefutter selber machen möchtest.

Es gibt im Handel auch spezielles Diät-Hundefutter. Über das Thema: Hund muss abnehmen haben wir auch einen ausführlichen Extra-Bericht für Dich geschrieben. 

Sprünge unbedingt vermeiden

Du solltest darauf achten, dass Dein Hund jetzt keine Sprünge mehr macht, da sie seinen Gelenken schaden. Auch Treppensteigen sollte vermieden werden. Um ins Auto einzusteigen oder auf die Couch zu kommen, kann eine Hunderampe sehr hilfreich sein.

Physiotherapeutische Übungen die gegen Arthritis beim Hund helfen

Folgende Übungen können Deinem Hund dabei helfen, beweglich zu bleiben. Außerdem helfen die folgenden Übungen dabei Muskulatur aufzubauen und Schmerzen zu lindern.

Du solltest die Übungen regelmäßig mit Deinem Hund trainieren. Aber nur wenn Dein Hund auch gut drauf ist und wirklich Lust auf körperliche Bewegung hat. Nach dem Training solltest Du ihn loben und mit Streicheleinheiten und Leckerlis belohnen.

1. Übung „Pfötchen heben“

Diese Übung sieht sehr einfach aus, ist aber sehr effektiv für den Muskelaufbau. Du kannst die Übung anfangs zwei Mal am Tag durchführen und dann langsam steigern.

  • Dein Hund steht auf einem Teppich, damit er nicht wegrutschen kann und einen festen Stand hat und Du hockst Dich neben ihn.
  • Du umfasst sein Vorderbein über der Pfote und hebst es ein paar Sekunden an. Das machst Du jetzt auch mit den anderen Beinen so.

2. Übung „Hindernislauf“

Diese Übung kannst Du zu Hause oder im Freien durchführen, aber nur solange Dein Hund noch keine versteiften Gelenke hat. Am besten trainiert Ihr 2 x täglich und steigert dann langsam die Häufigkeit. Dein Hund beugt und streckt dabei seine Gelenke, hält sie beweglich und baut Muskelmasse auf.

  • Du legst dafür ca. 5 bis 6 nicht so hohe Hindernisse auf den Boden. Du könntest z.B. Besenstiele, Stöcke oder ähnliches nehmen. Die Hindernisse dürfen nicht zu hoch sein, damit Dein Hund nicht auf die Idee kommt, darüber zu springen.
  • Diese Hindernisse legst Du jetzt geradeaus auf den Boden, so wie die Sprossen einer Leiter. Der Abstand zwischen jedem Hindernis sollte so lang sein, wie Dein Hund lang ist.
  • Du leinst Deinen Hund an und führst ihn an kurzgehaltener Leine langsam Schritt für Schritt über die gelegten Hindernisse.