Mein Hund hat Diabetes - Was kann ich dagegen tun?

Mein Hund hat Diabetes – was bedeutet das? Symptome, Diagnose & Behandlung

Wenn Dein Hund Diabetes mellitus, die sogenannte Zuckerkrankheit hat, dann ist sein Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht, weil seine Bauchspeicheldrüse (Pankreas) Probleme mit der nötigen Insulinbildung hat. Diese Stoffwechselerkrankung führt ohne Behandlung zu Organschäden oder zu einem sogenannten Zuckerschock, wobei der Hund ins Koma fallen kann und stirbt.

Diabetes ist eine der häufigsten Krankheiten beim Hund und tritt vor allem in der zweiten Lebenshälfte und bevorzugt bei weiblichen Hunden auf. Frühzeitig erkannt und mit der richtigen Insulin-Behandlung, einer angepassten Ernährung und moderater Bewegung kann Dein pelziger Freund aber trotzdem ein langes und glückliches Hundeleben führen.

An welchen Symptomen Du erkennen kannst, dass Dein Hund Diabetes hat und welche Ursachen dahinterstecken können, führen wir nachstehend auf. Außerdem geben wir Dir Tipps zur Vorbeugung von Diabetes beim Hund und wir erklären Dir die anschließende Diagnose und Behandlung beim Tierarzt.

INHALTSVERZEICHNIS:

Diabetes beim Hund behandeln

Was ist eigentlich Diabetes und was passiert im Hundekörper?

Es gibt drei Typen von Diabetes beim Hund, wobei Typ 1 am häufigsten vorkommt.

Bei Diabetes Typ 1 produziert die Bauspeicheldrüse nicht genug oder kein Insulin mehr, welches den Blutzuckerspiegel konstant hält. Nun ist zu viel Glukose (Zucker) im Blut und dadurch kommt es zu gefährlichen Stoffwechselstörungen. 

Es können z.B. die Augen und die Nieren in Mitleidenschaft gezogen und langfristig zerstört werden. Meistens erlahmt die Insulinproduktion in der zweiten Lebenshälfte.

Bei Diabetes Typ 2 wird eigentlich genügend Insulin vom Körper produziert, jedoch können die körpereigenen Zellen das Insulin nicht erkennen. Die Zellen sind sozusagen resistent gegen das Insulin geworden. Dieser Typ 2 tritt ganz selten bei Hunden auf.

Läufigkeitsdiabetes tritt nur bei Weibchen auf. Durch das Hormon Progesteron bei trächtigen oder läufigen Hunde-Damen wird das Insulin daran gehindert den Zucker aus dem Blut abzutransportieren. Diese Art von Diabetes ist in den meisten Fällen nur vorübergehend und wird nicht chronisch.

Der Tierarzt rät hier häufig zu einer Kastration der Hündin. Allerdings kommt es dann häufig zu einer Inkontinenz als Nebenwirkung.

Ursachen für Diabetes beim Hund

Was nun genau zu einer Diabetes beim Hund führt, können die Ärzte auch heute noch nicht sagen.  Es wird vermutet, dass die Veranlagung zur Diabetes angeboren ist. Bei einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung (Pankreatitis) liegt der Verdacht nahe, dass dadurch die Insulinproduktion gestört wird und Dein Liebling an Diabetes erkrankt.

Weitere mögliche Ursachen könnten Übergewicht, Autoimmunerkrankungen und Infektionen sein. Aber auch zuckerhaltiges Futter und kortisonhaltige Medikamente stehen unter Verdacht. Bei kleinen Hunderassen, wie z.B. Chow-Chow, Dackel, Malteser, Mops, West-Highland-Terrier, etc. kommt es häufiger zur Diabetes-Erkrankung.

Diabetes-Symptome beim Hund

  • Großer Durst und dadurch vermehrter Harndrang
  • Plötzlich nicht mehr stubenrein
  • Gewichtsverlust trotz Heißhunger 
  • Nachlassende Energie, Lustlosigkeit und Schwäche
  • Erbrechen und Durchfall bis zur Austrocknung
  • Langsame Wundheilung
  • Sehstörungen und Linsentrübung bis zur Blindheit
  • Stumpf aussehendes Fell und Haarausfall
  • Unangenehm süßlicher Mundgeruch
  • Zucker im Urin

Diabetes-Diagnose: Hund ist zuckerkrank

Wenn Du diese Symptome bei Deiner Fellnase wahrnimmst, dann besorgst Du Dir am besten einen Urin-Teststreifen. Dieser Hunde-Urintest zeigt Dir dann an, ob der Verdacht auf Diabetes zutreffend ist. 

Wenn der Test die Zuckerkrankheit beim Hund bestätigt, dann bring ihn bitte zu einem Tierarzt, der weitere Untersuchungen durchführt und die dann folgende Behandlung mit Dir abspricht.

Hund ist Diabeteskrank

Diabetes-Behandlung beim Hund

Nachdem die Diagnose Diabetes beim Hund gefallen ist, wird Dein Tierarzt eine Insulin-Behandlung vorschlagen. Da Insulintabletten nicht für Hunde geeignet sind, wird er Dir zeigen, wie Du Deinem Liebling das Insulin unter die Haut spritzt. Das ist eine ganz einfache Prozedur, die Du schnell erlernt hast. 

Dein bester Freund wird dabei keine Schmerzen erleiden, da die Nadeln sehr dünn sind. Er wird die Insulingabe, die am besten direkt nach der Fütterung gegeben wird, kaum bemerken. Du musst jeden Tag zur gleichen Zeit füttern und dann das Insulin spritzen.

Zwei Mahlzeiten am Tag sind jetzt empfehlenswert, da das gespritzte Insulin ca. 12 Stunden wirkt.

Wenn Dein Hund nur die Hälfte vom Futter gefressen hat, dann darfst Du ihm auch nur die Hälfte von seiner Insulin-Dosis spritzen! 

Hast Du ihm aus Versehen einmal zu viel Insulin gespritzt, merkst Du es daran, dass Dein Hund zittrig oder apathisch wird oder Krämpfe bekommt. Es kommt dann zu einer lebensbedrohlichen Unterzuckerung und Du musst ihm sofort eine Zuckerlösung ins Maul geben oder sein Zahnfleisch mit Honig einreiben.

Du erkennst die erfolgreiche Behandlung bei Diabetes beim Hund daran, dass er wieder normal trinkt und entsprechend weniger oft Gassigehen möchte. Trotzdem musst Du den Blutzucker Deines Hundes regelmäßig kontrollieren. Es gibt dafür spezielle Blutzuckermessgeräte für Hunde oder Du benutzt wieder die Urin-Teststreifen.

Welches Futter für den zuckerkranken Hund?

Jetzt benötigt Dein Hund eine spezielle Ernährung ohne Zucker. Auch Leckerlis sollten von seinem Speiseplan gestrichen werden. Falls Dein Hund übergewichtig ist, sollte er an regelmäßig stattfindende moderate Spaziergänge gewöhnt werden, um so die überflüssigen Pfunde wieder zu verlieren. 

Lass Deinen Hund aber bitte nicht hungern, sondern füttere ihn mit kalorienreduziertem Futter mit hohem Rohfaseranteil. Dieses Spezialfutter wird als Fertigfutter im Handel angeboten.

Diabeteskrankheit beim Hund

Welche Lebenserwartung hat ein zuckerkranker Hund?

Hunde, die an Diabetes erkrankt sind, können mit entsprechender Insulin-Behandlung, einer Diät und moderater Bewegung noch viele Jahre leben und zwar ohne Einschränkungen ihrer Lebensqualität.

Je früher diese Krankheit festgestellt wird, umso deutlicher steigen auch die Chancen auf eine annähernd hohe Lebenserwartung, die ein gesunder Hund hat.

Kann man Diabetes beim Hund vorbeugen?

Da die Zuckerkrankheit beim Hund noch nicht ausreichend erforscht ist, kannst Du nur mit einer gesunden Ernährung und einem artgerechten Lebensstil dafür sorgen, dass Dein Liebling von dieser Krankheit verschont bleibt.

Da es aber einen Zusammenhang zwischen Übergewicht beim Hund und Diabetes zu geben scheint, vermeidest Du am besten Futter mit hohem Zuckergehalt und gibst ihm nur noch selten ein Leckerli. Fettarmes und rohfaserreiches Futter mit hochwertigem Eiweiß helfen Deinem Hund dabei, sein Idealgewicht zu erreichen oder zu halten.

Auch ausgedehnte Spaziergänge und Sport an der frischen Luft sind gut für seine Hundefigur und seine Gesundheitsvorsorge.