Parvovirus Symptome beim Hund erkennen und Parvovirose Spätfolgen verhindern

Parvovirus beim Hund rechtzeitig erkennen & Überlebenschance um 65% steigern

Eine Infektion mit diesem gefährlichen und hochansteckenden Virus löst eine Parvovirose beim Hund aus, die auch Hundeseuche genannt wird. Es handelt sich um eine schwere Durchfallerkrankung, die besonders Welpen und alte Hunde befällt und tödlich enden kann. Für Menschen ist das Parvovirus übrigens ungefährlich.

Hier erläutern wir Dir alles, was Du über das Parvovirus beim Hund wissen solltest!

INHALTSVERZEICHNIS:

Tierarztbehandlung von Parvovirose wegen Parvovirus

Warum ist das Parvovirus für den Hund so gefährlich?

Wenn sich Dein Hund mit dem Parvovirus infiziert hat, befällt es seinen gesamten Organismus und schwächt sein Immunsystem. Deshalb ist es sehr wichtig, ihn jetzt vor anderen Infektionen zu schützen.

Besonders häufig werden dabei die Magen-Darm-Schleimhäute und die Herzmuskeln angegriffen. Auch eine Bauchspeicheldrüsen-Entzündung (Pankreatitis) und Blutvergiftung (Sepsis) gehören zu den häufigsten Komplikationen. 

Für Welpen, die noch kein ausgereiftes Immunsystem entwickelt haben und alte Hunde, die bereits geschwächt sind, verläuft diese Infektionskrankheit unbehandelt sehr oft tödlich. Wird diese Krankheit aber rechtzeitig erkannt und frühzeitig behandelt, steigt die Überlebensrate, besonders von erwachsenen Hunden, deutlich an.

Besonders oft sind folgende Hunde-Rassen von dieser Krankheit betroffen:

  • Bullterrier
  • Dobermann
  • Labrador
  • Pinscher
  • Retriever
  • Rottweiler
  • Schäferhund
  • Spaniel

Schwere Verläufe dieser Hundeseuche treten aber nur noch selten auf, da die meisten Hunde dagegen geimpft sind.

ACHTUNG: Das Parvovirus ist sehr widerstandsfähig und ist in der Lage, lange Zeit im Hundekot zu überleben. Auch sehr hohe Temperaturen von über 70 °C hält es längere Zeit aus und normale Desinfektionsmittel, wie z.B. Chlor können das Virus ebenfalls nicht abtöten.

Wegen der Ansteckungsgefahr sollte ein infizierter Hund isoliert werden, damit er keine anderen Hunde anstecken kann.

Wie kannst Du eine Parvovirose beim Hund erkennen?

Die ersten Symptome einer Parvovirose-Infektion zeigen sich durch Fieber, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit. Nach ca. 3 – 7 Tagen, manchmal auch erst nach 14 Tagen, kommt es dann zu starkem Erbrechen und heftigem, übelriechenden Durchfall. Erbrochenes und Durchfall können Blut enthalten.

Der Hund verliert dadurch sehr viel Flüssigkeit und dehydriert, was zum innerlichen Austrocknen führen kann. Er kann in kürzester Zeit in eine lebensbedrohliche Situation geraten und Du solltest auf jeden Fall beim Durchfall beim Hund auch an eine Parvovirus-Infektion denken und sofort einen Tierarzt zu Rate ziehen.

ACHTUNG: Die überwiegende Mehrheit der gesunden und erwachsenen Hunde zeigt bei einer Parvovirus-Infektion aber gar keine Symptome.

Sie entwickeln Antikörper dagegen, scheiden das Virus wieder aus, aber sie erkranken nicht daran und sind bei erneuten Infektionen immun dagegen. Allerdings können sie noch bis zu 7 Wochen lang das Virus mit ihrem Kot ausscheiden und evtl. andere Hunde anstecken.

Eine trächtige Hündin überträgt die Antikörper auf ihre Ungeborenen oder beim Säugen auf ihre Welpen. Die Welpen sind dann für ca. 3 Monate immun gegen das Parvovirus.

TIPP: Du kannst Dir hier auch einen Parvovirus Schnelltest bestellen und ganz einfach und preiswert zu Hause testen, ob Dein Hund unter Parvovirose leidet.

Wie behandelt der Tierarzt eine Parvovirose beim Hund?

Leider gibt es noch kein Heilmittel gegen das Parvovirus. Die Therapie richtet sich nicht gegen das Virus, sondern nur gegen die Symptome, die das Virus auslöst. Gegen das Parvovirus kann auch der Tierarzt nichts ausrichten. Er kann lediglich das Immunsystem stärken, damit der Hundekörper selbst in der Lage ist, gegen das Virus zu kämpfen.

Mit einer tierärztlichen Behandlung bei einer Parvovirose soll ein Hund eine Überlebenschance von ca. 75% haben. Ohne tierärztliche Behandlung sollen nur ca. 10% der Hunde diese Infektion überleben.

Stellt der Tierarzt durch eine Blut- und/oder Kot-Untersuchung bei Deinem Hund eine Infektion mit dem Parvovirus fest, wird er ihn stationär aufnehmen wollen. Dein Hund wird dann dort für ca. 1 Woche isoliert und intensivmedizinisch überwacht und behandelt.

Der Tierarzt wird meistens folgende Therapie verordnen:

  • Gegen den großen Flüssigkeitsverlust wird er Infusionen geben, damit der Hund nicht austrocknet.
  • Zur Vermeidung von anderen Infektionen bekommt der Hund vorsorglich Antibiotika.
  • Gegen Schmerzen und Übelkeit bekommt er Medikamente verabreicht.
  • Da diese Medikamente dem Hundemagen nicht gut tun, bekommt er zur Linderung Magenschutzmedikamente.
  • In seltenen Fällen muss der Hund auch künstlich ernährt werden.

Die Behandlungskosten hängen davon ab, wie intensiv Dein Hund bei einer Parvovirose behandelt werden muss. Bei einer Therapie, wie oben aufgeführt, musst Du mit Kosten von über 1.000 Euro rechnen.

TIPP: Du solltest überlegen, ob Du nicht doch besser eine Krankenversicherung für Deinen Hund abschließt. Hier findest Du unseren Blogbeitrag, wie man die für sich beste Hundekrankenversicherung schnell und einfach ermitteln kann.

Parvovirus-Infektion beim Hund

Wie & wo kann sich Dein Hund mit dem Parvovirus infizieren?

Ein infizierter Hund scheidet mit seinem Kot große Mengen des hochansteckenden Parvovirus aus. Dein Hund frisst Kot? Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass er sich irgendwann mit dem Parvovirus ansteckt.

Die Übertragung auf einen anderen Hund findet schon allein durch das Schnüffeln am infizierten Kot statt. Auch durch das Fressen von kontaminiertem Futter oder dem Ablecken von kontaminierten Dingen, wie z.B. Schuhe kann sich ein Hund mit dem Parvovirus infizieren.

Hier erfährst Du, wie Du verhindern kannst, dass Dein Hund Kot frisst! Um so das Ansteckungsrisiko für Deinen Hund zu reduzieren. Eine Übertragung ist auch über Erbrochenes und Speichel möglich.

Wie kannst Du Deinen Hund vor einer Parvovirose schützen?

Du kannst einer Parvovirose beim Hund durch folgende Maßnahmen vorbeugen:

Artgerechte Ernährung und Haltung

Wenn Du Deinen Hund mit hochwertigem Futter oder am besten artgerecht ernährst, z.B. durch BARFEN, kannst Du sein Immunsystem und seine gesamte Gesundheit stärken. Hier erfährst Du alle Vorteile vom BARFEN, sowie hilfreiche Tipps und Rezepte! Genauso wichtig für seine Gesundheit ist ausreichende Bewegung an der frischen Luft.

Ein gesunder, erwachsener Hund zeigt in den meisten Fällen bei einer Infektion mit dem Parvovirus keine Krankheitsanzeichen und ist danach ein Leben lang immun.

Desinfizieren

Es gibt spezielles Desinfektionsmittel für Parvoviren. Haushaltsübliche Desinfektionsmittel schaden dem Parvovirus nicht! Du solltest alle Dinge, wie z.B. Futter- und Trinknapf, Spielzeug, etc. mit denen Dein kranker Hund in Berührung gekommen ist, damit desinfizieren. Dabei trägst Du am besten Einmalhandschuhe.

Impfen

Der Tierarzt kann Deinen Hund gegen das Parvovius impfen, damit er Antikörper dagegen bildet und nicht daran erkrankt. Der Impfschutz hält aber nur 3 Jahre an. Danach muss er erneut geimpft werden. In seltenen Fällen tritt eine Infektion auch trotz Impfschutz auf.

Isolieren

Besonders wenn Du mehrere Hunde hast, solltest Du den erkrankten Hund sofort von den anderen isolieren, damit sich die anderen nicht anstecken können.