Mein Hund atmet schwer – was steckt dahinter? Ursachen & Erste Hilfe
Dein Hund bekommt schlecht Luft und atmet schwer? Diese Luftnot beim Hund (Dyspnoe) darfst Du nicht auf die leichte Schulter nehmen!
Dahinter kann eine schwere Krankheit stecken, die unbedingt vom Tierarzt abgeklärt werden sollte. Es könnte auch sein, dass Dein Hund sich an einem Fremdkörper verschluckt hat und dann droht ein lebensbedrohlicher Erstickungsanfall beim Hund.
Wenn Dein Hund Atemnot wegen einem Fremdkörper im Hals hat, kontaktiere sofort einen Tierarzt & beginne Erste Hilfe (Hier Klicken!) beim Hund zu leisten.
Das Wichtigste: RUHE BEWAHREN UND DEN HUND BERUHIGEN! Wenn Dein pelziger Freund schwer Luft bekommt, wird er ängstlich bis panisch und benötigt dadurch noch mehr Sauerstoff. Es entsteht also ein Teufelskreis, den Du möglichst unterbrechen musst, indem Du Deinen Hund so gut es geht beruhigst. Wir erklären Dir nachstehend alles was Du wissen musst, wenn Dein Hund schwer atmet!
INHALTSVERZEICHNIS:
- Symptome– So erkennst Du Atemnot beim Hund
- Ursachen – Krankheiten, die schweres Atmen beim Hund auslösen können
- Fremdkörper führen zu Atemnot und Erstickungsanfall beim Hund
- Wie Du helfen kannst: Erste Hilfe bei Erstickungsanfall vom Hund
Symptome– So erkennst Du Atemnot beim Hund
Wenn Dein Hund zu wenig Luft bekommt, kannst Du das an folgenden Verhaltensweisen schnell und einfach erkennen:
- Der Hund hält seinen Kopf und Hals in gerader Linie tief nach unten, in Richtung Boden.
- Er atmet geräuschvoll durch das offene Maul.
- Die Schleimhäute im Maul, die Zunge und auch das Zahnfleisch verfärben sich grau-bläulich.
- Er zeigt ein aufgeregtes und ängstliches Verhalten, oft begleitet von Winseln.
- Starker Husten und heftige Brustkorbbewegungen treten ein, beim Versuch Luft zu bekommen.
- Bei einem verschluckten Fremdkörper kommt es außerdem zum Würgen und/oder starken Sabbern.
- Der Hund kann wegen dem Fremdkörper nicht mehr schlucken und frisst nicht mehr.
- Der Fremdkörper ist in der Hundekehle zu erkennen.
- Durch Sauerstoffmangel kommt es zum Zusammenbruch und Bewusstlosigkeit.
Bei allen Symptomen solltest Du sofort mit Deinem Hund zum Tierarzt gehen.

Ursachen – Krankheiten, die schweres Atmen beim Hund auslösen können
Allergien
Allergien beim Hund sind nicht selten und führen zu Atemnot. Meist treten sie zu bestimmten Jahreszeiten auf, z.B. wenn im Frühling Pollen fliegen. Auch in bestimmten Situationen, z.B. beim Hausputz, wenn der Hund gegen Putzmittel allergisch ist.
Asthma
Wenn der Hund an Asthma leidet, kommt es durch die Entzündung der Bronchien ebenfalls zu Atemnot. Asthma beim Hund kann gut mit Inhalationen und einer Kortisongabe behandelt werden.
Brachycephalensyndrom
Besonders häufig kommt es zu Atmungsproblemen bei brachycephalen, also kurzköpfigen Hunden mit verkürzten Schnauzen, wie z.B. Französische Bulldogge, Mops und Pekinese. Bei diesen Hunderassen erschwert eine zu lange Zunge, zu enge Nasenlöcher und Nasengänge und ein zu langes Gaumensegel die Atmung.
Wenn diese Hunde einatmen, saugen sie dabei einen Teil ihres weichen Gaumens in den Eingang der Luftröhre hinein. Dadurch bekommen sie kurzfristig keine Luft mehr und geben Erstickungslaute von sich, bis der Gaumen wieder zurück rutscht.
Was sich für Menschen vielleicht ganz lustig anhört, ist für die Hunde eine Qual. Durch eine chirurgische Erweiterung der Nasenlöcher und einer Verkürzung des Gaumensegels kann diesen Hunden ein Leben ohne Atemnot ermöglicht werden.
Herzkrankheit
Wenn sich das Herz vergrößert, kann es Druck auf die Luftröhre ausüben und zu Atemnot führen. Auch bei Herzversagen beim Hund kommt es zu Erstickungsanfällen, die sich jedoch über einen längeren Zeitraum entwickeln und nicht plötzlich auftreten.
Kehlkopflähmung
Durch die Lähmung des Kehlkopfes (Larynxparalyse) kann der Hund den Sauerstoff nicht richtig einatmen. Hier kann eine Operation Abhilfe schaffen, indem der Aryknorpel mit dem Schildknorpel vernäht wird. Durch diese häufig vorgenommene Operation, bekommt der Hund dann leichter Luft.
Luftröhrenkollaps
Hierbei verringert sich die Stabilität von Knorpelspangen in der Luftröhre. Es kommt zu einer Verengung der Luftröhre und dadurch zu Luftnot beim Hund. Durch das Einsetzen von Stents kann die Luftröhre wieder erweitert werden.
Lungenentzündung
Bei einer Lungenentzündung beim Hund kommt es zu Atemnot und einem schlechten Allgemeinbefinden, häufig begleitet von Fieber. Ausgelöst wird eine Lungenentzündung meist durch Bakterien, die dann mit Antibiotika behandelt werden kann. Aber auch Viren und Parasiten, wie z.B. der Lungenwurm, sind Auslöser einer Lungenentzündung.
Lungenwurmbefall
Ein Lungenwurmbefall kann ebenfalls zu einer erschwerten Atmung bei Hunden führen. Durch eine Kotuntersuchung können Lungenwürmer nachgewiesen werden. Diese Parasiten werden mit Wurmkuren erfolgreich bekämpft.
Pleuralerguss
Ein Pleuralerguss ist eine Flüssigkeitsansammlung zwischen dem Lungenfell und dem Rippenfell. Dadurch ist die Lunge von dieser Flüssigkeit umgeben. Entstehen kann dieser Erguss durch Herzerkrankungen, Tumore, etc. und es kommt zu schwerer Atmung und Atemnot.
Feststellen kann der Arzt einen Pleuralerguss beim Hund durch Röntgenbilder oder durch Ultraschalluntersuchungen. Meist wird die Flüssigkeit durch Punktieren entfernt.
Polypen
Diese gutartigen Wucherungen kommen meist im Rachenraum vor und lösen schnarchartige Geräusche beim Atmen aus. Polypen beim Hund können ganz einfach vom Tierarzt entfernt werden.
Tumore
Leider erkranken auch Hunde an Krebs. Durch einen Lungentumor, Kehlkopftumor, Tumore im Nasen-Rachen-Raum oder Metastasen in der Brusthöhle kann die Atmung erschwert werden. Es kommt zu schnarchartigen Atemgeräuschen und Schluckbeschwerden. Die Behandlung wird durch Chemotherapien und/oder Bestrahlungen durchgeführt.
Zwingerhusten
Beim Zwingerhusten entzündet sich die Luftröhre und führt zu heftigen Hustenanfällen mit Atemnot. Die Hustenanfälle hören sich so an, als hätte der Hund einen Fremdkörper im Hals stecken.

Fremdkörper führen zu Atemnot und Erstickungsanfall beim Hund
Wenn Du glaubst, dass Dein Hund einen Fremdkörper im Hals stecken hat, dann prüfe zuerst, ob er noch schlucken kann. Das funktioniert am besten, wenn Du ihm ein Leckerli anbietest. Frisst er das Leckerli und schluckt es hinunter, dann hat er in den meisten Fällen keinen Fremdkörper im Hals, der zum Erstickungsanfall führt.
Wenn er das Leckerli nicht fressen will, schwer atmet und kaum Luft bekommt, dann bitte sofort den Tierarzt benachrichtigen! Blockiert der Fremdkörper die Luftröhre, kann es schnell zu einer lebensbedrohlichen Situation kommen.

Wie Du helfen kannst: Erste Hilfe bei Erstickungsanfall vom Hund
Wenn Du Dir ganz sicher bist, dass ein Fremdkörper zum Ersticken führen könnte und das Leben Deines Hundes bedroht, dann musst Du jetzt sofort den Tierarzt und/oder Notfall-Tierarzt anrufen und um Hilfe bitten.
TIPP: Du solltest die Telefonnummer vom Tierarzt unter Favoriten auf Deinem Handy gespeichert haben, damit im Notfall keine Zeit verloren geht.
Ist Dein Hund schon zusammengebrochen und bewusstlos, dann musst Du jetzt Erste Hilfe leisten und dabei gehst Du folgendermaßen vor:
- Du inspizierst sein Maul und guckst möglichst tief in seinen Hals, um etwaige Fremdkörper zu sehen. Hierzu ist eine Taschenlampe hilfreich.
- Wenn Du den Fremdkörper gut sehen und auch erreichen kannst, dann versuche ganz vorsichtig, ihn zu entfernen.
- Kannst Du den Fremdkörper nicht entfernen, dann nutze die Schwerkraft, indem Du den Hund kopfüber hochhältst und schüttelst. Am besten hebst Du ihn an den Hinterbeinen hoch und klopfst leicht auf seinen Rücken zwischen die Schulterblätter. Das funktioniert natürlich nur bei kleinen bis mittelgroßen Hunden. Bei einem großen Hund musst Du versuchen, seine Hinterbeine anzuheben, damit er wenigstens in Schräglage kommt. Du schlägst ihm jetzt ein paarmal kräftig auf den Rücken zwischen die Schulterblätter, damit sich der Fremdkörper lösen kann.
Wenn Du den Fremdkörper entfernen konntest, dann bitte trotzdem zum Tierarzt gehen, damit z.B. eine Verletzung der Luftröhre ausgeschlossen werden kann.