Mein Hund frisst Erde

Warum frisst mein Hund Erde? Was fehlt ihm? Ursache & Lösung

Erde-Fressen ist in der Regel ein Zeichen dafür, dass es Deinem Hund an gewissen Nährstoffen mangelt und seine derzeitige Ernährung diese Mangelerscheinung nicht ausgleichen kann. Erde enthält unter anderem jede Menge Mineralien und auch Mikroorganismen, die ihn bei Verdauungsproblemen unterstützen können.

INHALTSVERZEICHNIS:

Warum frisst mein Hund Erde?

Ist es gefährlich, wenn mein Hund Erde frisst?

Fast alle Hunde fressen instinktiv mal etwas Erde und in geringen Mengen ist das im Grunde nicht schädlich für sie.  Erde ist ein ungiftiges Naturprodukt und besteht zum größten Teil aus Humus. Außerdem enthält Erde noch Sand, Lehm, Ton, Pflanzenmaterial, Mineralien, etc. Die Zusammensetzung der Erde ist von Ort zu Ort verschieden.

Gefährlich kann das Erde-Fressen für Deinen Hund werden wenn:

  • Durch eine zu große Tierhaltung zu viel Kot und Urin in das Erdreich gelangt.
  • Die Erde mit Giften und Pestiziden verseucht ist.
  • Er mit der Erde spitze Steine frisst.
  • Die Erde mit künstlichem Dünger behandelt wurde.
  • Abfälle auf der Erde entsorgt und gelagert werden.
  • Abwässer in die Erde geleitet werden.

Es besteht auch die Gefahr, dass sich Dein Hund durch das Fressen von Erde mit Parasiten infizieren könnte. Ein Notfall tritt ein wenn sich giftiges Schneckenkorn oder daran verendete Schnecken in der gefressenen Erde befinden.

Ist dies der Fall, solltest Du unbedingt unseren Beitrag zum Thema “Hund zum Erbrechen bringen” lesen um Deinen Hund vor einer tödlichen Vergiftung zu retten!

Was fehlt meinem Hund, wenn er Erde frisst?

Warum frisst mein Hund Erde? Ursachen

Wenn der Hund Erde frisst, stecken meist Verdauungsprobleme, wie z.B. Blähungen oder Bauchschmerzen dahinter. Er spürt instinktiv, dass ihm jetzt z.B. eine Portion Erde Erleichterung bringen wird.

Wenn in seinem Futter nicht genügend Nährstoffe vorhanden sind, versucht Dein Hund diese fehlenden Nährstoffe durch das Fressen von Erde aufzunehmen. Aber auch aus purer Langeweile fressen manche Hunde Erde und sie schrecken dann auch nicht davor zurück, diese direkt aus Deinem Blumentopf zu verputzen.

Wenn Du möchtest, dass Dein Hund nicht mehr gelangweilt ist, haben wir hier einen Blog-Beitrag für Dich verfasst, in dem Du erfährst, wie Du Deinen Hund beschäftigen kannst.

Hunde, die ein psychisches Problem haben, können Verhaltensstörungen zeigen, wie z.B. das Erde-Fressen. Hier hilft ein Besuch beim Hundepsychologen. Hier erfährst Du mehr zur Verhaltenstherapie für Hunde! Auch wenn Du Deinen Hund auf artgerechtes Futter, wie z.B. BARF umstellst, dann kann es vorkommen, dass Dein Hund während der Umstellung Erde frisst.

Damit hört er aber nach ein paar Wochen wieder auf, sobald sich sein Verdauungsapparat auf die neue Kost umgestellt hat. Bei Hunden mit Zahnproblemen wird auch oft das Erde-Fressen beobachtet. Das Problem wird gelöst, wenn Du regelmäßig sein Maul und seine Zähne kontrollierst.

Vielleicht ist in der Erde auch einfach nur etwas ganz Leckeres drin, was ihm sehr gut schmeckt. So unappetitlich sich das auch für Dich anhören mag, es könnte z.B. alter Kot sein. Bei einem Welpen wird es die Neugier und der Spieltrieb sein, wenn er Erde frisst. Auch hier hilft ein spannendes Spielzeug oder das Beschäftigen Deines Hundes und die Erde wird wieder langweilig.

Hund erde fressen abgewöhnen

Wie kann ich meinem Hund das Erde-Fressen abgewöhnen?

Da das Fressen von Erde ein instinktives Verhalten von Deinem Hund ist, wird das nicht so einfach sein. Wenn Du allerdings den Grund dafür herausgefunden hast, sieht die Sache schon anders aus:

Du musst einfach die Ursache für das Erde-Fressen beseitigen!

Wenn es am minderwertigen Futter liegt, fütterst Du die fehlenden Nährstoffe zu. (Meistens ist im Industriefutter auch nicht genügend Fleischanteil) Es werden im Handel verschiedene Nahrungsergänzungsmittel und spezielle Kräuter für Hunde angeboten, die ins Futter gemischt werden können. Besonders sind z.B. Heilmoor, Moorliquid und Heilerde für den Hund zu empfehlen.

Ob ein Nährstoffmangel bei Deinem Hund vorliegt, kann am besten der Tierarzt durch eine Blutuntersuchung herausfinden. Er wird auch bestehende Zahn- und Verdauungsprobleme feststellen oder ausschließen können.

Wenn aber keine gesundheitlichen Gründe für das Erde-Fressen beim Hund vorliegen, können folgende Erziehungs-Tipps helfen:

  • Dein Hund bleibt beim Gassigehen jetzt immer angeleint. Du hältst seine Leine ganz locker und Du ermahnst ihn mit einem deutlichen NEIN, wenn er wieder Erde fressen will.
  • Hört Dein Hund nicht sofort auf, dann drehst Du Dich um, ziehst die Leine vorsichtig stramm. Dann drehst Du Dich wieder zu ihm und lobst ihn, dass er keine Erde gefressen hat. 

Bald wird Dein Hund begriffen haben, dass er keine Erde fressen soll.

Wenn das nicht klappen sollte und Dein Hund auf Dein NEIN nicht reagieren will, dann könntest Du Dein NEIN bekräftigen, indem Du eine mit kleinen Steinchen gefüllte Plastikflasche in seine Richtung (NICHT AUF DEN HUND) wirfst. Dein Hund wird sich erschrecken und wenn das jedes Mal passiert, wird er Erde-Fressen, durch den jedes Mal stattfindenden Schreck, negativ bewerten und es sein lassen.

Eine mit Wasser gefüllte Sprühflasche kann beim Abgewöhnen auch sehr effektiv und hilfreich sein. Hört der Hund nicht auf das NEIN und will trotzdem Erde fressen, wird sein Kopf oder sein Hals mit dem Wasser besprüht. Wenn auch das nicht helfen sollte, wäre vielleicht eine Schulung bei einem Hundetrainer oder in einer Hundeschule eine gute Möglichkeit Deinem Hund das Erde-Fressen abzugewöhnen.

Ab wann wird das Erde-Fressen kritisch? Vergiftungsgefahr!

Wenn Dein Hund unmittelbar nach dem Fressen von Erde anfängt zu zittern, er unter Speichelfluss und Apathie leidet, dann könnte er mit der Erde auch etwas Giftiges aufgenommen haben. Es könnte sich um hochgiftiges Schneckenkorn handeln oder um eine Schnecke, die daran verendet ist. 

Du musst dann sofort mit Deinem Hund zum Tierarzt, sonst stirbt er innerhalb kurzer Zeit!

Wenn das Schneckengift noch im Magen ist und noch nicht in das Blut übergegangen ist, kann der Tierarzt bei Deinem Hund einen Brechreiz auslösen oder ihm den Magen auspumpen. Ist das Gift schon im Blut, dann kann er zumindest die Symptome lindern und behandeln, damit Dein pelziger Freund nicht sterben muss. 

Wie Du in Zukunft verhindern kannst, dass Dein Hund vergiftete Sachen frisst, erfährst Du in unserem Anti-Giftköder-Training-Blog-Beitrag!