Alles was Du über den Hundeführerschein wissen musst!

Alles wichtige zum Hundeführerschein + alle Fragen & Antworten

Hier findest Du alles wichtige zum Thema Hundeführerschein, um die theoretische & praktische Prüfung schnell & einfach zu absolvieren! Im folgenden Bericht haben wir für Dich alles zusammengetragen, was Du über den Hundeführerschein wissen solltest!

INHALTSVERZEICHNIS:

Was ist ein Hundeführerschein eigentlich?

Ein Hundeführerschein ist kein Sachkundenachweis, wie er für bestimmte Hunderassen verlangt wird. Obwohl die Prüfungsinhalte sehr ähnlich sind, wird der Hundeführerschein nur in wenigen Bundesländern als Sachkundenachweis anerkannt und das auch nur, wenn die Prüfung vor anerkannten Prüfern abgelegt wurde.

Der Hundeführerschein ist lediglich ein Nachweis über die Befähigung einen Hund artgerecht zu halten. Außerdem wird mit dem Hundeführerschein bescheinigt, dass der Hundehalter den Hund in jeder Situation unter Kontrolle hat, damit er keine Menschen oder andere Tiere, bzw. Artgenossen gefährdet.

Der Hundeführerschein wird von vielen Vereinen ausgestellt. Die Prüfung beinhaltet die Beantwortung theoretischer Fragen und einen praktischen Teil, den Du zusammen mit Deinem Hund absolvieren musst.

Gibt es eine Hundeführerschein Pflicht?

Der Hundeführerschein unterliegt in der Bundesrepublik Deutschland keinen einheitlichen Richtlinien und ist in den meisten Bundesländern noch freiwillig. Es wird aber schon darüber diskutiert, dass er im gesamten Bundesgebiet zur Pflicht werden soll.

In einigen Bundesländern ist der Hundeführerschein Pflicht für alle Hunderassen, in anderen nur für sogenannte Listenhunde (als gefährlich eingestufte Hunderassen) oder für sogenannte 20/40-Hunde (große Hunde ab einer Größe von 40 cm und ab einem Gewicht von 20 Kg).

Am besten erkundigst Du Dich bei der Tierärztekammer in Deinem Bundesland, ob ein Hundeführerschein für Deinen Hund verlangt wird.

Wann braucht man einen Hundeführerschein – gibt es dadurch Vorteile?

Wer braucht einen Hundeführerschein? Diese Frage ist leicht zu beantworten: Du brauchst einen Hundeführerschein wenn Du Deinen Hund frei laufen lassen möchtest. In den meisten Bundesländern gibt es eine Anleinpflicht für Hunde.

Das bedeutet, dass Du Deinen Hund immer an der Leine führen musst, sobald Du mit ihm Deine Wohnung oder Dein Grundstück verlässt. Lässt Du Deinen Hund trotzdem ohne Leine laufen, begehst Du eine Ordnungswidrigkeit und das kann zu sehr hohen Geldstrafen führen. Du kannst diese Anleinpflicht nur umgehen, indem Du einen Hundeführerschein machst.

Folgende Vorteile bringt ein Hundeführerschein:

  • Hast Du die Hundeführerschein-Prüfung bestanden, darfst Du in vielen Bundesländern, z.B. in Hamburg und Schleswig-Holstein mit Deinem Hund auch ohne Leine Gassi gehen.
  • In einigen Bundesländern erhältst Du mit einem gültigen Hundeführerschein bis zu 50 % Ermäßigung auf die Hundesteuer. In anderen Bundesländern kannst Du bis zu 1 Jahr von der Hundesteuer befreit werden.
  • Einige Versicherungen bieten Ermäßigungen an, wenn Du einen Hundeführerschein vorweisen kannst.

Wie lange ist ein Hundeführerschein gültig?

Wenn Du die theoretische und die praktische Hundeführerschein-Prüfung bestanden hast, dann gilt dieser Hundeführerschein auf Lebenszeit für Dich und den Hund, der an der Prüfung teilgenommen hat und zwar solange Ihr zusammen in einem Haushalt lebt. Hast Du 2 Hunde, dann musst Du mit jedem Hund eine Hundeführerschein-Prüfung ablegen.

Was kostet ein Hundeführerschein?

Auch die Hundeführerschein Kosten sind von Bundesland zu Bundesland verschieden hoch. Du musst für die theoretische und die praktische Prüfung zusammen mit ca. 100 bis 150 Euro rechnen. Bestehst Du die jeweiligen Prüfungen nicht, kannst Du sie beliebig oft wiederholen.

Allerdings musst Du die Prüfungsgebühren bei jeder Wiederholung noch einmal zahlen, aber mit einem verringerten Preis. Bei einigen Anbietern ist ein Vorbereitungskurs auf die Prüfungen im Preis schon eingeschlossen. Du solltest Dir also Angebote von verschiedenen Anbietern einholen. In einigen Bundesländern gibt es finanzielle Zuschüsse für Hundebesitzer mit geringem Einkommen.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden um den Hundeführerschein zu machen?

Beim Hundeführerschein müssen folgende Voraussetzungen erfüllt werden:

  • Du musst mindestens 16 Jahre alt sein.
  • Dein Hund muss mindestens 12 Monate alt sein.
  • Dein Hund muss gesund sein.
  • In den meisten Bundesländern muss ein vollständig ausgefüllter Impfpass vom Hund vorgelegt werden.
  • Meistens wird eine bestehende Haftpflichtversicherung verlangt.
  • Dein Hund muss zum Identifikationsnachweis gechipt sein.
  • Dein Hund muss die Grundkommandos beherrschen und auch befolgen.

Erfolgreich auf den Hundeführerschein vorbereiten – 6 hilfreiche Tipps

Du solltest mit einer Vorbereitungszeit von ca. 3 Monaten rechnen, um den Führerschein für Hunde zu bestehen.

Um Dich auf die Hundeführerschein-Prüfungen vorzubereiten gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Viele Verbände, Vereine, Hundeschulen, Hundetrainer, etc. bieten theoretische und praktische Vorbereitungskurse für den Hundeführerschein an. Dort werdet Ihr ganz gezielt auf die Prüfungen vorbereitet. Besonders für die praktische Prüfung, ist das Training in einer Gruppe vorteilhaft.
  • Der Hundetrainer weiß nämlich ganz genau, was in der Prüfung verlangt wird und trainiert diese Situationen ganz gezielt. Oft werden diese Kurse von Hundeschulen angeboten, die später dann auch die Prüfung abnehmen.
  • Jeder Tierarzt und jede Hundeschule kann Dir Auskunft geben, wo Du am besten in Deiner Nähe einen Vorbereitungskurs machen kannst.
  • Wenn Du lieber alleine und in Ruhe den theoretischen Teil üben möchtest und auch alleine mit Deinem Hund üben möchtest, kannst Dir z.B. zum Selbststudium ein Buch über Hundeführerschein-Prüfungsabläufe anschaffen.
  • Optimal auf den Hundeführerschein vorbereitet wirst Du auch mit einem Online-Kurs mit hochwertigen Videos.
  • Auf der Web-Seite vom BHV (Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater) kannst Du Dir Fragebögen der theoretischen Hundeführerschein-Prüfung ansehen und damit für die Prüfung üben.
  • Du könntest Dir kostenlose Apps bei Google-Play oder im Apple Playstore zum Hundeführerschein herunterladen.

Wo kannst Du die Hundeführerschein-Prüfung machen?

Hundeführerschein-Prüfungen werden im gesamten Bundesgebiet bei verschiedenen Vereinen, Verbänden und Hundeschulen durch anerkannte Prüfer abgenommen. Dein Tierarzt kann Dir Auskunft geben, wo Du die Prüfung ablegen kannst.

Bei sogenannten Listenhunden gibt es in einigen Bundesländern besondere Auflagen für den Hundeführerschein. So darf dieser z.B. nur von einem Amtstierarzt abgenommen werden.

Auf den WEB-Seiten der folgenden Vereine und Verbände findest Du Prüfungsorte auch ganz in Deiner Nähe:

  • BLTK (Bayrische Landestierärztekammer)
  • BHV (Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater)
  • BVZ (Berufsverband zertifizierter Hundetrainer)
  • IBH (Internationaler Berufsverband der Hundetrainer und Hundeunternehmer)
  • IG Hundeschulen (Interessengemeinschaft unabhängiger Hundeschulen)
  • TAG-H (Tierärztliche Arbeitsgemeinschaft für Hundehaltung)
  • VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) Im VDH sind fast 200 Hundevereine registriert, wo Du den Hundeführerschein machen kannst.
Theorie-Fragen für Hundeführerschein-Prüfung

So läuft die theoretische Hunde-Führerschein-Prüfung ab

Die theoretische Prüfung ist die 1. Hürde, die Du zum Erhalt des Hundeführerscheins nehmen musst und diese Prüfung ist nicht einfach.

Der Fragenkatalog beinhaltet mehrere hundert Fragen von denen nach dem Zufallsprinzip ca. 40 abgefragt werden. Für die Beantwortung der Fragen hast Du ca. 60 Minuten Zeit. Zum Bestehen der Prüfung müssen 80 % der Fragen richtig beantwortet werden.

Zu folgenden Themen musst Du Fragen beantworten:

  • Angst und Aggression
  • Ausbildung, Erziehung, Lerntheorie
  • Ernährung, Fortpflanzung, Gesundheit
  • Haltung, Pflege
  • Hund & Recht
  • Kommunikation
  • Rassenkenntnis
  • Sozialverhalten

Du bekommst einen Fragebogen ausgehändigt, auf dem Du bei jeder Frage eine oder mehrere richtige Antworten ankreuzen musst. In manchen Prüfungseinrichtungen werden die Antworten in feststehende Computer eingegeben.

Leider ist es nicht möglich, von zu Hause aus den Hundeführerschein online zu absolvieren. Die Prüfung findet unter Aufsicht eines Prüfers statt.

Aktuelle Prüfungsfragen zum Üben für die theoretische Prüfung

Damit Du in etwa weißt, welche Fragen auf Dich zu kommen, haben wir 10 aktuelle Prüfungsfragen für Dich ausgesucht. Die richtigen Antworten findest Du am Ende der aufgelisteten Fragen!

1. Wie kann die Körpersprache eines defensiv drohenden Hundes aussehen?

A) Der Hund bellt laut und wedelt mit seinem Schwanz

B) Der Hund fletscht mit den Zähnen, stellt seine Ohren auf und läuft im Kreis

C) Der Hund klemmt seine Rute zwischen seinen Beinen ein und zittert

D) Der Hund legt seine Ohren an und macht sich klein

2. Wer sind die Ahnen von allen Hunden?

A) Kojoten

B) Wölfe

C) Schakale

D) Hyänen

3. Welche Lernformen gibt es bei Hunden?

A) Klassische Konditionierung

B) Soziales Lernen

C) Lernen durch Assoziation

D) Operante Konditionierung

4. Welche Aussage ist richtig?

A) Eine Hündin ist ihr ganzes Leben lang fruchtbar und fortpflanzungsfähig

B) Bereits am 1. Tag der Läufigkeit kann eine Hündin erfolgreich gedeckt werden

C) Um trächtig zu werden, muss die Hündin zwischen dem 11. + 14. Tag gedeckt werden

D) Ein Rüde ist nur bis zum 8. Lebensjahr zeugungsfähig

5.) Welche Kommunikationsarten stehen Hunden u. a. zur Verfügung?

A) Die akustische Kommunikation

B) Die plastische Kommunikation

C) Die soziale Kommunikation

D) Die chemische Kommunikation

6.) Sie haben an einer stark befahrenen Straße geparkt. Wie holen Sie Ihren Hund aus dem Auto?

A) Nachdem der Hund ausgestiegen ist, rufe ich ihn zu mir und leine ihn an.

B) Ich leine den Hund bereits im Auto an und lasse ihn danach aussteigen

C) Ich lasse den Hund aussteigen und gebe ihm direkt danach das Kommando „Sitz“

D) Nachdem der Hund aus dem Auto gesprungen ist, lasse ich ihn mittels „Platz“ auf dem Gehweg abliegen

7.) Wann ist die sozial-sensible Phase in der Entwicklung eines Welpen?

A) Von der Geburt an, bis zur 4. Lebenswoche

B) Ab der 12. Lebenswoche

C) Von der 3. bis zur 16. Lebenswoche

D) Die sozial-sensible Phase beginnt bereits im Mutterleib

8.) Gegen welche Krankheiten muss der Hund nach den Leitlinien der StiKo (ständige Impfkommission für Kleintiere) in der BRD verpflichtend geimpft werden?

A) Canines, Herpesvirus, Tollwut und Staupe

B) Staupe, Parvovirose, Tollwut, Leptospirose und Hepatitis

C) Parvovirose, Borreliose und Zwingerhusten

D) Der Hund muss gegen keine Krankheit verpflichtend geimpft werden

9.) Was sind typische Stressreaktionen vom Hund?

A) Wiederkehrendes Gähnen

B) Häufiges Schütteln

C) Wiederkehrendes Maul-Schlecken

D) Übersprungshandlungen

10.) Wann darf ein Hund in der BRD eingeschläfert werden?

A) Immer und ohne Einschränkung, denn Hunde werden nach BRD-Recht als Sachwerte behandelt

B) Wenn keine Behandlung mehr möglich ist und der Hund starke Schmerzen/Leiden hat

C) Wenn der Hundehalter dies wünscht, weil er seinen Hund z.B. aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen nicht mehr halten kann. Die Tötung muss aber tierschutzgerecht durchgeführt werden.

D) Gar nicht. Das Einschläfern von Hunden ist in der BRD verboten.

Lösungen:

1.) = Antwort D
2.) = Antwort B
3.) = Antwort A, B, C, D
4.) = Antwort A
5.) = Antwort A, C, D
6.) = Antwort B
7.) = Antwort C
8.) = Antwort B
9.) = Antwort A, B, C, D
10.) = Antwort B

Ablauf der Praktischen Hundeführerschein-Prüfung

Praktische Hundeführerschein-Prüfung – Prüfungsablauf & geforderte Aufgaben

Erst nachdem Du die theoretische Hundeführerschein-Prüfung bestanden hast, wirst Du zusammen mit Deinem Hund zur praktischen Prüfung zugelassen. Diese Prüfung dauert ca. 2 bis 3 Stunden und zum Bestehen müsst Ihr ca. 60 % der Aufgaben zur Zufriedenheit des Prüfers ausführen.

Bei der praktischen Prüfung geht es um Folgendes:

  • 1. wie Du mit Deinem Hund in den verschiedenen Situationen umgehst
  • 2. ob Dein Hund die Grundkommandos beherrscht
  • 3. wie Dein Hund in verschiedenen Situationen, auf unterschiedliche Reize reagiert
  • 4. ob Dein Hund durchgängig gehorsam und kontrollierbar ist

Die Prüfungs-Aufgaben werden in verschiedenen Bereichen durchgeführt:

  • In einem Bereich mit wenig Ablenkung (z.B. auf einer abgelegenen Wiese oder Parkplatz)
  • In einem normal besuchten Bereich (z.B. in einem gut besuchten Park)
  • In einem stark frequentierten Bereich mit vielen Reizen und Ablenkungen (z.B. in einer Innenstadt, einschließlich einem Café- oder Restaurantbesuch).

Der Prüfer beobachtet in jedem Bereich, wie Dein Hund z.B. auf andere Hunde, Kinder, Motorradfahrer, Jogger, Spaziergänger, Radfahrer, etc. reagiert, ob er sich sozialverträglich oder aggressiv verhält und wie gut er auf Deine Kommandos hört.

Diese Aufgaben muss Dein Hund beherrschen:

  • Die Grundkommandos (Sitz, Platz und Steh) muss Dein Hund sicher ausführen können.
  • Beim Grundkommando „Bleib“ muss Dein Hund mindestens 2 Minuten verharren und auf seinen Besitzer warten, der sich in Sichtweite befindet.
  • Beim Rückruf muss Dein Hund ohne Umwege sofort zu Dir kommen und jede Handlung sofort unterbrechen, z.B. Futter ausspucken.
  • Dein Hund darf nicht an der Leine zerren, sondern muss an der lockeren Leine gehen.
  • Dein Hund lässt zu, dass Du seine Ohren, Nase, Pfoten, Zähne, etc. kontrollieren kannst und dass Du ihm einen Maulkorb anlegst.

Zur Prüfung sind Hilfsmittel zugelassen, wie z.B. Pfeife, Klicker, Schleppleine und Futter zur Belohnung. Nach bestandener Prüfung erhältst Du einen Ausweis, meist im Scheckkartenformat und Dein Hund bekommt eine Plakette für sein Halsband.