Grasmilben beim Hund entfernen

Grasmilben beim Hund erkennen & erfolgreich behandeln

Fast jeder Hund, jede Katze und jeder Mensch wird einmal von Grasmilben befallen, deren Bisse und Stiche einen quälenden Juckreiz verursachen. Besonders in den Sommer- und Herbstmonaten ist die Grasmilbe sehr aktiv. Von Juli bis Oktober, lauern ganze Horden dieser Parasiten im dichten Gras auf ihren Wirt.

Bei der Auswahl des Wirts sind Grasmilben nicht wählerisch: Sie befallen jedes Tier und auch Menschen. Die erwachsene Grasmilbe ernährt sich ausschließlich von Pflanzensäften. Die Grasmilben-Larven sind es, die parasitär leben und sich von den Lymphflüssigkeiten und Zellflüssigkeiten von Tieren und Menschen ernähren.

Hier erfährst Du alles was Du über Grasmilben beim Hund wissen solltest. Wir erläutern Dir, wie Du Grasmilben beim Hund erkennen kannst, wie Du Deinem Hund mit Hausmitteln helfen kannst und wie Du einen Grasmilben-Befall beim Hund verhindern kannst.

INHALTSVERZEICHNIS:

Grasmilben Behandlung beim Hund

Was sind eigentlich Grasmilben?

Grasmilben, auch Herbstmilben oder Neotrombicula Autumnalis genannt, sind ca. 2mm kleine, rötlich gefärbte Spinnentierchen, die Eier legen. Zwischen Mai und Oktober schlüpfen aus diesen Eiern die gelb-orange bis bräunlich gefärbten Grasmilben-Larven.

Die Larven sind nur ca. 0,2mm groß und mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Sie warten an Grashalmen darauf, von einem Tier oder auch Menschen abgestreift zu werden. Sie bohren sich nur wenige Millimeter in die Haut und saugen Zell- und Lymphflüssigkeiten, ähnlich wie Zecken.

Wenn sie ihre Körpergröße ungefähr verdoppelt haben, lassen sie sich nach ein paar Tagen wieder von ihrem Wirt abfallen. Sie entwickeln sich zur ausgewachsenen Grasmilbe, die nicht mehr parasitär lebt, sondern nur noch Pflanzensäfte saugt.

Sind Grasmilben beim Hund gefährlich?

Bislang konnte nicht festgestellt werden, dass Grasmilben Krankheiten übertragen. Die Bisse der Larven rufen nur rote Quaddeln mit einem starken Juckreiz hervor.

Durch das Kratzen, Lecken und Knabbern an den juckenden Quaddeln kann es allerdings zu Haarausfall, Entzündungen, Wunden und einer Infektion mit Bakterien kommen. Selten kommt auch eine Grasmilbenallergie beim Hund vor, die Krämpfe verursachen kann.

Sind Grasmilben übertragbar?

Die Grasmilben-Larven übertragen sich nicht von Tier zu Tier und auch nicht von Tier zu Mensch. Sie bleiben bei ihrem einmal auserwählten Wirt, bis sie satt sind und wieder abfallen.

Wie Du einen Grasmilbenbefall bei Deinem Hund schnell & einfach erkennen kannst

Da die Grasmilben-Larven so winzig klein sind, ist es äußerst schwierig sie im Fell zu sehen.

So kannst Du Grasmilben trotz ihrer kleinen Größe erkennen:

  • Die Larven beißen sich bevorzugt zwischen den Pfoten, am Bauch, in den Ellbogen und Leisten, an den Augen und Ohren und überall dort fest, wo die Haut nicht so dick ist.
  • Hat Dein Hund eine helle Haut und helles Fell, dann wirst Du die orangefarbigen Larven evtl. mit Hilfe einer Lupe entdecken können.
  • Stelle Deinen Hund auf ein weißes Tuch oder Blatt Papier. Dann kämmst Du sein Fell mit einem Floh- oder Läusekamm durch und klopfst anschließend den Kamm auf dem Tuch oder Papier aus. Sind nun kleine orange-farbige Pünktchen auf der Unterlage zu sehen, ist er von Grasmilben-Larven befallen.

4 Symptome an denen Du einen Grasmilbenbefall erkennen kannst

Du kannst einen Befall von Grasmilben beim Hund schnell an 4 auffälligen Symptomen erkennen:

Haarausfall

Durch das ständige Kratzen, Knabbern und Lecken entstehen kahle Stellen im Fell. Hier erfährst Du mehr dazu, wenn Dein Hund extrem haart!

Juckreiz

Dein Hund bekommt plötzlich Pusteln und Quaddeln auf der Haut. Er kratzt sich ständig, leckt und knabbert daran.

Krustenbildung

Auf der Haut Deines Hundes bildet sich eine orangefarbige und nässende Kruste.

Verhaltensänderung

Durch den heftigen und quälenden Juckreiz beißen sich die geplagten Hunde selbst. Sie können dadurch ängstlich, nervös und manchmal sogar aggressiv werden.

Behandlung von Grasmilben beim Hund

Wenn es nur einzelne Grasmilben-Larven sind, die Deinen Hund befallen haben, dann ist der Juckreiz nicht so stark und es ist in wenigen Tagen überstanden. Hat Dein Hund aber viele Larven-Ansammlungen im Fell, dann solltest Du etwas gegen den schlimmen Juckreiz und die zu erwartenden Entzündungen unternehmen. 

Am besten stellst Du Deinen Hund bei einem schweren Befall dem Tierarzt vor, damit dieser passende Medikamente gegen den Juckreiz und bereits entstandene Entzündungen verschreibt. In den meisten Fällen wird das dann eine Salbe sein.

Was hilft sonst noch gegen Grasmilben beim Hund?

In guten Zoogeschäften oder auch im Internet, z.B. bei Amazon, findest Du viele frei verkäufliche und wirksame Mittel gegen einen Grasmilbenbefall beim Hund. Dieses 100 % natürlichen Anti-Parasiten-Shampoo vertreibt die Milben, stillt den Juckreiz und beruhigt die angegriffene Haut.

Hausmittel gegen Grasmilben die fast jeder im Haus hat

Es geht auch ohne Chemie, wenn Du Grasmilben beim Hund bekämpfen willst. Alte und bewährte Hausmittel, z.B. Apfelessig & natürliche ätherische Öle helfen auch sehr gut.

ACHTUNG: Bei den natürlichen ätherischen Ölen solltest Du jedoch vorsichtig sein, denn bei einigen Hunden mit empfindlicher Haut können diese Irritationen auslösen. Du musst außerdem aufpassen, dass kein Öl in die Augen vom Hund gelangen kann.

Folgende Hausmittel helfen gegen Grasmilben beim Hund:

Apfel-Essig

Alle 2 Tage ein Teelöffel Apfel-Essig im Trinknapf, kann Grasmilben beim Hund natürlich bekämpfen. Apfel-Essig wirkt entzündungshemmend und hält Milben auf Abstand.

Geranien-Öl

Das Geranien-Öl hat einen hohen Laurinsäure-Gehalt und durch diesen Geruch werden Grasmilben und andere Spinnentierchen abgestoßen. Zusätzlich wirkt dieses Öl beruhigend auf Deinen Hund, wenn er starken Juckreiz hat.

Kern-Seife

Mit einem Bad aus Kern-Seife, die in warmem Wasser aufgelöst ist, kannst Du die Milben vertreiben und gleichzeitig den Juckreiz beim Hund mildern. Seife Deinen Hund ordentlich ein und spüle die Seife dann gründlich wieder ab.

Kokos-Öl

Kokos-Öl ist wunderbar zur Fellpflege des Hundes geeignet und hat ebenfalls einen hohen Laurinsäure-Gehalt, den die Grasmilben nicht mögen. Reibe damit sein Fell und auch seine Ohren ein, um den Juckreiz zu mildern und außerdem die Wundheilung anzuregen.

Damit Du das Kokos-Öl gut im Fell verreiben kannst, solltest Du es leicht anwärmen, damit es flüssig wird.

Natron

Natron hilft bei der Heilung von entzündeter Haut beim Hund und stillt den Juckreiz. Dazu löst Du in einem Glas warmen Wasser eine Messerspitze Natron auf. Mit Hilfe eines Wattepads kannst Du dann seine Haut damit vorsichtig betupfen.

Neem-Öl

Neem-Öl ist ein Pflanzenöl, welches den Hormon-Haushalt der Grasmilben-Larven durcheinander bringt und die Larven dazu veranlasst, von dem Hund abzufallen.

Oliven-Öl

Eine Tinktur aus gleichen Teilen Oliven-Öl, Salzwasser, Apfel-Essig und etwas von einem nicht zu hochprozentigen Alkohol herstellen. Du kannst Deinen Hund damit betupfen. Diese Tinktur wirkt Juckreiz stillend und gleichzeitig desinfizierend.

10 Tipps wie Du Grasmilben beim Hund vorbeugen kannst

Grasmilben beim Hund vorzubeugen ist nicht so einfach. Denn jedes Mal, wenn Dein Hund über eine Wiese läuft, kann er erneut von ihnen befallen werden. Das einzige was wirklich einem Grasmilben-Befall vorbeugen kann, sind Gassigänge ausschließlich auf asphaltierten Wegen.

TIPP: Wenn Du einen Garten hast, kannst Du ganz einfach feststellen ob sich dort Grasmilben aufhalten. Du legst ein weißes Blatt Papier oder Küchenpapier auf den Rasen. Wenn Du nach einiger Zeit auf dem Blatt kleine orange-rote Pünktchen siehst, dann hast Du ganz sicher Grasmilben im Garten.

Das hilft Grasmilben beim Hund zu vermeiden:

Geranien-Öl, Kokos-Öl und Neem-Öl

Diese Öle wirken allesamt wegen ihres Geruchs abschreckend auf Grasmilben und sollen dadurch einen Befall des Hundes verhindern.

Schwarzkümmel-Öl

Wenn Du Deinem Hund jeden Tag einige Tropfen Schwarzkümmel-Öl ins Futter mischst, kann ihn das vor einem Grasmilben-Befall schützen.

Anti-Parasiten-Shampoo

Diese Shampoos wirken wegen des Geruchs abschreckend auf Grasmilben. Die abschreckende Wirkung hält nach einer Wäsche bis zu 28 Tagen an.

Meide Waldränder und Wiesen

Am besten in der Sommerzeit Waldränder und Wiesen beim Gassigehen meiden, weil dort häufig ganze Horden von Grasmilben auf einen Wirt lauern.

Melkfett für die Pfoten

Vor dem Spaziergang solltest Du die Pfoten Deines Hundes mit Melkfett einreiben. Das soll verhindern, dass sich Grasmilben an den Pfoten fest beißen.

Morgenspaziergänge bevorzugen

Es heißt, dass Grasmilben morgens noch nicht sehr aktiv sind, sondern erst in der wärmeren Mittagszeit.

Nach Spaziergang Hund abspülen

Wenn Du nach jedem Spaziergang Deinen Hund abspülst oder abduschst, haben die Grasmilben bedeutend weniger Chancen, den Hund zu befallen.

Rasen immer kurz mähen

Die Grasmilben lauern am liebsten ganz oben an den Grashalm-Spitzen. Wenn Du Deinen Rasen jede Woche mähst und ihn so kurz hältst, werden die Grasmilben im Rasenschnitt zu finden sein. Diesen entsorgst Du am besten in der Mülltonne und nicht auf dem Komposthaufen.

Da Grasmilben kein Wasser mögen, könntest Du Deinen Rasen öfter mal wässern, um sie zu vertreiben.

Regelmäßige Fellpflege

Nach jedem Spaziergang solltest Du Deinem Hund das Fell kräftig ausbürsten oder auskämmen. Dadurch entfernst Du die noch nicht festgebissenen Grasmilben.

Repellierendes Halsband

Es gibt Parasiten abwehrende Hundehalsbänder, die mit reinen ätherischen Ölen gegen Zecken und Flöhe ausgestattet sind. Diese Öle werden über einen längeren Zeitraum, bis zu 8 Monaten, in kleinen Portionen abgegeben und verhindern auf diese Weise einen Befall durch Grasmilben.